Meine lieben Träumer, wie vielleicht einige von euch mitbekommen haben, ist es hier in den letzten Monaten immer wieder recht ruhig gewesen. Das heißt jedoch nicht, dass mir mein Blog nebensächlich geworden ist, sondern das in meinem Leben derzeit einiges los ist.
Mein Körper spricht
Wie ihr ja wisst, bin ich chronisch krank. Neben der Brustkrebsdiagnose, wurde bei mir noch Bronchailasthma und Osteoporose festgestellt. Und das gemeinsam mit all seinen Nebenwirkungen und Medikamenten zerrt natürlich an mir. Zusätzlich ist Familiär einiges los, was mich sehr beschäftigt und somit auch nicht gut für meine Gesundheit ist.
Genau aus diesem Grund hat mir, beim letzten Termin, meine Gynäkologin ein Rezept für Neurexan gegeben. Diese Tabletten nehme ich nun um meiner inneren Unruhe Herr zu werden. Zusätzlich mache ich immer wieder Atem- und Meditationsübungen. Denn wozu habe ich noch meine Ausbildung zur Achtsamkeits- & Meditationstrainerin gemacht, wenn ich diese Tools nicht auch selbst verwende.
Fatigue und Neurokompass – Coaching für mich
Seit einigen Woche nehme ich an zwei, für mich sehr wichtigen, Coachings teil und diese beanspruchen mich natürlich auch sehr.
Zum einen wäre da das Fatiguecoaching mit Frau Dr. Sabrina Han*, welches ich über Flugkraft* bekommen habe. Diese wundervolle Möglichkeit wird über Spenden realisiert und dann Krebspatient zur Verfügung gestellt.
Dieses Coaching läuft nun schon eine Weile und mit jedem weiteren Modul finde ich meine Tools um mit der Fatigue* besser umgehen zu können und auch meinem Umfeld zu zeigen, was genau Fatigue mit mir macht.
Ziemlich zeitgleich nehme ich am Neurokompass* mit Heike E. M. Jänicke*. Hier visualisieren wir unser Empfindungen, Sehnsüchte uvm. anhand von Neurografiken. Es fällt mir nicht immer leicht, mich auf diese Dinge einzulassen, aber ich will es unbedingt, deshalb bleibe ich dran.
Meine Neurografiken sehen, in meinen Augen, sehr stümperhaft aus, aber ich hege die Hoffnung, dass sich das noch ändern wird.
Beide Coachings bringen mich und mein Selbstbewusstsein auf jeden Fall genau in die richtige Richtung. Wie sieht es bei euch aus? Habt auch ihr schon mal ähnliche Coachings einfach nur für euch selbst gemacht? Und wie ging bzw geht es euch damit?
Resümee
Wie ihr seht, es tut sich viel bei mir und für all das bedarf es meiner Aufmerksamkeit. Das ist auch der Grund, warum ihr hier mal länger, als gewohnt, auf neue Beiträge warten müsst. Macht euch bitte keine zu großen Sorgen und Gedanken um mich. Ich bin weiterhin beim Bloggen, nur eben derzeit nicht ganz so aktiv, wie ihr es eigentlich gewohnt seid.
Ich muss mir einfach mal etwas von der Seele schreiben und dieses Mal sogar öffentlich. Denn eigentlich mache ich sowas nicht gerne, doch heute muss ich es doch mal. Es wird nicht schlimm, aber es muss einfach mal raus.
Krebs? Nicht mit mir!
Wie einige hier ja mitbekommen haben sollten, bin ich 2018 an Brustkrebs erkrankt und mittlerweile bin ich im siebten Jahr. Leider habe ich zu den eigentlich 5 Jahren Tablettentherapie schon einmal 2 1/2 Jahre drauf bekommen und Anfang nächsten Jahres steht wahrscheinlich noch weiter 2 1/2 Jahre im Raum. Das macht was mit mir und ich habe bei jeder Nach-/Vorsorgeuntersuchung dieses Damoklesschwert über mir.
Nun würde bestimmt ein anderer sagen, warum machst du dich so verrückt? Nimm es hin und freue dich darüber, dass du mittlerweile Krebsfrei bist. Das stimmt im Grunde schon, nur ist das nicht immer so einfach und ein jeder geht mit so etwas anders um. Ich bin eben ein Mensch, der sich genau zu diesen Terminen immer wieder eben jene Gedanken macht. Aber ich arbeite daran, dass es besser wird.
Was mir jedoch in der Zeit sehr hilft, ist, dass ich mittlerweile sehr aktiv darüber rede und aufmerksam mache. Auch bin ich sehr aktiv bei den FSH Onliner*, der Selbsthilfeabteilung der Frauenselbsthilfe Krebs*. So wie ich beim Aufbau einer Selbsthilfegruppe vor Ort bin.
Lernen und lernen lassen – Achtsamkeit, auch in der Ehe/Partnerschaft
Seit vielen, vielen Jahren wurde meine Ehe irgendwie komisch. Mein Seebär und ich waren uns zeitweise nicht immer grün. Wobei das sicherlich in vielen Ehen/Partnerschaften so sein wird bzw. sein kann. Das ist mir natürlich klar und wenn etwas besser laufen soll, dann müssen beide Seiten daran arbeiten. Ja und genau das habe ich getan.
Einige wissen auch dies eventuell, nämlich, dass ich 2024, durch einen kleinen Schupser meine Freundin Anett*, habe ich eine Ausbildung zur Achtsamkeits- & Meditionstrainerin* gemacht. Unbewusst hat in der Lernzeit der Seebär mit gelernt und dadurch mitbekommen, dass er nicht mehr alles mit mir machen konnte wie bisher. Er lernte, dass auch er umdenken musste, da ich eben nicht mehr so reagiert habe, wie er es gewohnt war.
Durch diese Ausbildung hat sich mein Denken und dadurch auch unsere Partnerschaft zum positiven verändert und darüber bin ich super froh. Es zeigt mir, dass man es schafft und es immer Wert ist an sich und seine Partnerschaft zu arbeiten.
Mitte Mai kam eine Mail bei mir an und hier fragte mich die liebe Johanna, ob sie nicht auch bei meinem Herzensprojekt mitmachen dürfe. Ihr ist nämlich aufgefallen, dass „ihr“ Krebs unterrepräsentiert ist.
Zitat: …Ich habe die bisherigen Interviews mit großem Interesse gelesen und dabei festgestellt, dass Darmkrebs als zweithäufigste Krebserkrankung unterrepräsentiert ist. Leider ist das Thema stark tabuisiert und niemand spricht darüber…
Wenn man so lieb angeschrieben wird und dabei direkt mal mitbekommt, dass das eigene Herzensprojekt sogar auch ganz ohne Social Media wahrgenommen wird, da kann man nur LAUT ja sagen. Es kann ja wirklich nicht sein, dass Darmkrebs so stark tabuisiert ist. Dann seid gespannt, was mir die liebe Johanna auf meine Fragen geantwortet hat.
Johanna – Lehrerin, Mutter und Kabarettistin
Foto @ Privat
Wer bist du? Ich heiße Johanna und ich bin Lehrerin, Mama und Kabarettistin (in chronologischer Reihenfolge 😊) Zwischendurch war bzw. bin ich auch Krebspatientin, das hat mich dann zum Kabarett gebracht.
Es ist schon lustig wie man durch den Krebs zu Dingen kommt, die man so wahrscheinlich nicht gemacht/bekommen hätte.
Social Media ist nicht so das Ding
Foto @ Privat
Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite? Ich habe eine Homepage*, Social Media sind nicht so meins, daher habe ich mich für diese Art entschieden, um meine verschiedenen Projekte (auch für mich selbst) zu sammeln und zu präsentieren. Wer sich nicht vorstellen kann, dass auch Darmkrebs eine lustige Seite haben kann, sollte sich dringend die Videos meiner Kabarettaufritte (YouTube Kanal*) ansehen. Mir hilft es sehr, wenn ich mich über den Krebs lustig mache, das ist meine Rache dafür, dass er in meinem Arsch daheim war.
Mit Humor erträgt man so manches, ich empfinde es sogar wie einen Teil der Therapie.
Darmkrebs Rektumkarzinom Grad 3
Foto @privat
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose? Ich hatte Darmkrebs (ein Rektumkarzinom Grad 3) und bekam meine Diagnose im Oktober 2022. Niemand hatte damit gerechnet, auch der Arzt war völlig überrascht, dass meine Symptome eine so ernste Ursache hatten. Meine Kinder waren bei der Diagnose erst 2 und 4 Jahre alt, das die Situation besonders herausfordernd machte.
Oh nein, wie jung. Ich hoffe, du konntest es ihnen kindgerecht erklären, warum ihre Mama so krank ist/war.
Bitte lass den Wecker klingeln
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung? Ganz als Erstes: „Jetzt soll bitte der Wecker läuten, das kann doch nur ein Alptraum sein.“ Und als Nächstes: „Das ist jetzt der nächste Scheiß, über den ich reden muss, weil es sonst niemand tut.“ Ich hatte in meiner ersten Schwangerschaft eine Fehlgeburt in der 12. Woche erlebt und da mein gesamtes Umfeld, auch meine Schüler:innen, Bescheid wusste, musste ich offen damit umgehen. Ich stellte aber bald fest, dass das für mich aber sowieso der richtige Weg war, weil ich mich dadurch nicht so alleine mit meinem Schicksalsschlag fühlte. Daher war bei meiner Krebsdiagnose für mich sofort klar, dass ich auch darüber sprechen werde.
Das kann ich sehr gut nachvollziehen, habe ich doch auch immer mit offenen Karten im Bezug auf meine Diagnose gespielt. Verheimlichen oder gar verleugnen hilft auch nicht.
Für mehr Offenheit
Warum hast du dich entschlossen, eine Homepage zu starten bzw. offen darüber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen? Vor allem mehr Offenheit. Bei Darmkrebs ist das auch dringend nötig, da sich bei dieser Krebsart die meisten Betroffenen sehr zurückziehen und im Stillen leiden. Die Erkrankung und ihre Folgen wie Inkontinenz sind auch heute noch sehr stark tabuisiert. Die Brustkrebs-Community ist da schon um einiges weiter. Ich finde es toll, was da schon alles passiert ist, um die Erkrankung und auch die Prävention mehr in den Fokus zu rücken. Mir hätte das sehr geholfen, um die Diagnose ein bisschen besser einordnen zu können.
Oh ja, egal welche Krebsart es ist, Prävention ist sehr wichtig. Leider ist jedoch Krebs etwas, dass im Alltag gerne ungeachtet ist. Viele wollen es nicht wahrhaben, dass es diese Krankheit gibt und suggerieren anderen, dass man darüber nicht reden darf/soll. Genau das ist meine Intension meines Herzensprojekt „Krebsi fragt Krebsi“. Eben um LAUT darüber zu reden und anderen die Angst vor Krebs zu nehmen. Denn es kann jeden treffen, leider.
Für alle jene, die mehr über Darmkrebs wissen möchten, oder eine Selbsthilfegruppe suchen, habe ich hier mal einen Link zur Krebshilfe*, sowie Selbsthilfegruppen* mitgebracht.
Du bist nicht alleine
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben? Auch wenn es dir vielleicht so vorkommt, aber du bist nicht alleine. Trotz der Diagnose und möglichen Therapiefolgen ist eine gute Lebensqualität weiterhin möglich. Obwohl Stoma und Inkontinenz unerfreuliche Begleiterscheinungen sein können, versuch, dich davon nicht einschränken zu lassen. Wenn ich zehnmal etwas unternehme und einmal davon bereue ich, weil es mit der Kontinenz nicht klappt, dann ist das viel besser, als wenn ich an allen zehn Tagen alleine zuhause bleibe.
Wichtig in diesem Zusammenhang auch: Sprich mit deinem Umfeld über deine Erkrankung und die daraus resultierenden Einschränkungen. Ich bin mir sicher, du wirst ebenso wie ich feststellen, dass die Menschen dafür sehr viel Verständnis haben. Aber du musst ihnen auch die Informationen geben, damit sie emphatisch reagieren können.
Werde zum Experten für deine Krankheit! Nur du weißt, wie es dir tatsächlich geht. Die Erkrankung wird interdisziplinär behandelt, daher ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Die Ärzt:innen haben meist ihr eigenes Fachgebiet im Fokus und alles andere nicht so sehr. Daher ist gut, nachhaken zu können, wenn sich Informationen widersprechen.
Ganz wichtig: Hol dir Unterstützung durch eine:n Stoma- und Inkontinenztherapeut:in! Wie du dich fühlst, hängt in großem Ausmaß davon ab, wie gut Verdauung und Ausscheidung funktionieren. Ein:e Expert:in kann hier Wunder wirken. Es gibt viel mehr Möglichkeiten, als dir jetzt bewusst ist.
Wenn du mehr wissen möchtest: Lies mein Buch, es heißt „Unter der Gürtellinie“ und erscheint im September 2025 (erhältlich dann bei Amazon als Taschenbuch).
Dankeschön
Damit sind wir mit dem tollen Interview auch schon am Ende und was wir so alles über Johanna und ihren Krebs erfahren durften. Vielen lieben Dank dafür und dir weiterhin alles Gute.
Wer noch Fragen an Johanna hat, der stellt diese gerne unter den Beitrag in die Kommentare. JohannA wird diese sicherlich beantworten.
Du bist auch Krebsi, oder hast damit zu tun, und möchtest mir bei mehr Sichtbarkeit zu diesem Thema helfen? Dann melde dich gerne, wie die liebe Johanna, einfach per Mail (steht im Impressum) bei mir.
All jene, die mein Herzensprojekt erst jetzt entdeckt haben, hier findet ihr alle bisherigen Interviews.
Neues Jahr und neue Interviewpartner für mein Herzensprojekt. Da mir das Projekt echt am Herzen liegt, ich mehr Empathie und Einfühlungsvermögen im Umgang mit uns Krebsis erreichen möchte, ist es für mich so wichtig, immer wieder mal andere Betroffene interviewen zu dürfen. So konnte ich nun auch die liebe Anette Holl, die ich über die Community der MutLöwinnen* bei Skool* kennengelernt habe, interviewen.
Schwarzwälder Mädel mit Liebe zur Nordseeluft und Ostseefeeling
Lasst uns also zusammen schauen, was mir die liebe Annette so geantwortet hat.
Wer bist du?
Foto @privat
Ich bin Annette, 47 Jahre alt und wohne mit meinem Mann und unseren drei wundervollen Kindern da, wo andere Urlaub machen, nämlich im schönen Südschwarzwald.
*lach ne, ich lebe, da wo andere Urlaub machen (meine Leser wissen bestimmt das ich in Mecklenburg Vorpommern wohne), aber stimmt, in den Schwarzwald wollen wir auch noch mal fahren.
Ich liebe meinen Job als Grundschullehrerin an einer kleinen Dorfschule mit einem offenen Lernkonzept und den tollsten Kolleg*innen der Welt.
Uhi, da bist du aber einer der seltensten Exemplare von Lehrer, die ihren Beruf echt liebt. Häufig höre ich da doch was anderes.
Nebenher oder drumherum schreibe ich Ratgeber für Lehrkräfte. Außerdem bin ich als Krebsbloggerin bei den Kurvenkratzern* und auf Instagram aktiv und wusele zusätzlich noch für Jung und Krebs e.V.* in der Real-Life-Selbsthilfe umher.
Wow, da frag ich mich, wo deine Zeit für dich bleibt, obwohl auch ich echt hier und da vertreten bin.
In meiner Freizeit findet man mich auf dem Crosstrainer im Fitnessstudio, joggend und mit dem Mountainbike im Wald oder auf den Feldern.
Oh je, ich sollte echt auch mehr Sport machen, du machst mich gerade echt verlegen, so viel Sport wie du machst.
Ich bin ein großer Fan des Nordens und liebe Nordseeluft und Ostseefeeling.
Wenn du die Ostsee so gerne magst, ich wohne nur einen Steinschlag von ihr entfernt *augenzwinker.
Bei dreieckiger-dreifarbiger Milkaschokolade werde ich schwach und ohne Kaffee ist ein Tag für mich verloren.
Schokoholiker und Kaffeejunkie also, perfekt. Bevor wir zwei aber zu sehr im Schoko-Kaffee-Himmel sind, lass uns die nächsten Frage angehen.
Annettes Herausforderung – ihr Blog
Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Mein Blog heißt „Annettes Herausforderung*“ und er hat seine Heimat beim Verein InfluCancer* gefunden. Deren Mitglieder verfolgen das Motto „Egal wie du über Krebs sprichst, Hauptsache du tust es“. Ein genialer Ansatz wie ich finde.
Stimmt, der Satz hat echt was 👍🏽.
Mein Instagramaccount heißt schlicht und einfach @hollannette*. Den pflege ich aus Spaß an der Freud und erfreue mit meinem gemischten Content zwischen Krebs, Alltag, Schule und Bücher mittlerweile eine recht große Followerschar.
Diagnosen Crash während der Pandemie
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Im November 2020 crashte die Diagnose „Brustkrebs“ voll rein ins Annette´sche Universum als berufstätige Dreifachmama, die Bücher schrieb. Meine Familie und ich hatten gerade den ersten Lockdown und den ersten Sommer mit Corona in unserem neugebauten Holzhaus hinter uns gebracht. Bei einer stinknormalen Vorsorgeuntersuchung entdeckte mein Gynäkologe eine vermeintliche Zyste. Um sicherzugehen, dass nicht mehr dahintersteckte schickte er mich zur Abklärung ist Brustzentrum. Leider steckte definitiv mehr hinter der Zyste, die ein miniminikleiner Tumor war. Der hatte es aber in sich und war ein hochaggressiver hormoneller, HER2-positiver Brustkrebs.
Oh nein und dann auch noch zu Corona-HochZeit urgs.
Wie meine Herzensärztin in der Klinik meinte: „Der Sechser in der Brustkrebslotterie.“, da ich viele Möglichkeiten hätte, um gegen ihn vorzugehen.
Na den Sechser braucht man aber echt nicht, gruselig.
Operation, Chemotherapie, Bestrahlung, Antikörpertherapie und im Nachgang dann noch die Antihormontherapie, die ich nun seit August 2021 auch mache (Tamoxifen und Trenantone). Aus medizinischer Sicht also wahrlich ein Lottogewinn.
Etwas, dass uns alle irgendwie vereint, leider.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Als meine Herzensärztin mir sagte, dass sie da tatsächlich „einen kleinen Brustkrebs“ entdeckt hätte, kamen spontan zwei Sätze aus mir heraus:
„Krebs? Das geht doch nicht. Ich hab´ doch Kinder und einen Mann.“
„Krebs? Das darf nicht sein. Meine Eltern haben doch schon ein Kind verloren.“ (Mein Bruder war 2008 tödlich verunglückt.)
Oh Gott, mein herzliches Beileid.
Ich sah mich also schon tot. Meinen Mann als Witwer, meine Kinder als Waisen und meine Eltern mit einem weiteren Verlust dastehen. Immer wieder tauchte der Begriff „Beerdigung“ in meinem Gedanken auf.
Mir ging es ähnlich, ich habe nur Krebs gehört und dachte, was nun?
In den nächsten Tagen kristallisierten sich ein Gedanke heraus:
„Krebs? Meine Kinder werden mich hässlich finden.“
Ich hatte Angst vor der Glatze. Ich hatte Angst vor dem, was kommen würde. Ich hatte Angst. Punkt.
Nach den ersten Untersuchungen, die mich definitiv und auf Papier zur Krebspatientin machten, poppte ein völlig unsinniger Gedanke auf:„Krebs? Das passt doch nicht zu mir.“
Sowas passt zu niemandem!
Ich hatte doch immer alles „richtig“ gemacht.
Nie geraucht.
Nie übermäßig Alkohol getrunken.
Hatte immer auf meiner Ernährung geachtet.
Schon immer Sport gemacht.
Drei Kinder gestillt.
Und und und…
Dennoch Krebs bekommen.
Also passte – oder besser – gehörte er wohl nun doch zu mir…
Bloggen als Therapie
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw offen darüber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Hm… Nach den ersten Chemotherapien war ich psychisch an einem Tiefpunkt angelangt. Die körperlichen Strapazen nervten. Eine gute Bekannte hatte gemeinte: „Annette, du schreibst doch so gerne. Warum schreibst du jetzt nicht einfach mal über dich und deine Situation?“ Ich entgegnete ganz entsetzt: „Über den Krebs schreiben? Niemals!“….. Aber… Irgendwie ließ mich das doch nicht los und ein paar Tage später richtete ich in einer Hauruckaktion meinen Blog ein. Ich war bei kurzer Recherche auf die Kurvenkratzer gestoßen, fühlte mich von deren humorig-ironischem, offen-klarem Umgang mit dem Krebsthema spontan angesprochen. Die Möglichkeit, mir kostenlos und ohne weitere Verpflichtungen auf der Influcancerseite einen Blog einzurichten, sprach mich an.
Ich dachte: „Ich schreibe mir jetzt meinen Frust von der Seele und lasse ein paar Texte für meine Familie hier. Und wenn der Mist dann vorüber ist, kann ich den Blog Blog sein lassen und wieder im normalen Leben verschwinden.“ Deshalb gab ich mir auch das Pseudonym „Eulenspiegel“.
Was für ein süßer Name.
Dass mein Blog nach aktuell 100 Texten noch immer besteht und ich im Leben nach Krebs weiterhin viel zu sagen haben werde, konnte ich damals Anfang 2021 ja nicht erahnen… Unfassbarer Wahnsinn eigentlich! Aber unfassbar schöner Wahnsinn! Den Knopf „Offline stellen“ werde ich wohl ungedrückt lassen.
Na Gott sei dank, es wäre ein echter Verlust.
Du siehst: Der Start meines Blogs war also gar kein richtiger Entschluss. Er war mehr eine spontane Hauruckaktion aus einem Bauchgefühl heraus. Schreiben wurde für mich zur Therapie. Es half mir, meine Ängste zu benennen. Meine Emotionen rauszulassen. Sorgen irgendwo abzuladen. Dinge loszulassen.
So eine weitere Therapiemöglichkeit hilft aber auch ungemein.
Was soll ich sagen? Ich schrieb also eigentlich zunächst sehr egoistisch nur für mich. Und auch ein bisschen für meine Angehörigen und Freund*innen. Denn da meine Erkrankung mitten in der Pandemie stattfand, bekam ich weder meine Eltern noch Geschwister noch Schwiegereltern oder andere Leute als meine engsten Buddies hier, den Taxifahrer, die Ärzt*innen und Supermarktverkäufer*innen zu Gesicht.
Das stell ich mir sehr schwer vor, ist man doch bereits durch die Diagnose irgendwie auf sich allein gestellt und dann zusätzlich noch die Pandemie?!?
Und dann trudelten plötzlich Nachrichten von Menschen ein, die meine Texte lasen. Die sich und ihre Situation darin wiederfanden. Die durch meine Texte Mut bekamen, ihren eigenen Weg weiterzugehen. Die durch meine Texte Kraft bekamen, weil sie sich nicht so alleine fühlten.
Dann hast du damit doch alles richtig gemacht.
Mittlerweile hat mein Blog für mich persönlich noch eine ganz andere Dimension entwickelt: Egal, was auch kommen mag und egal wie lange ich hier auf Erden sein werde, so werde ich durch meine Texte für meinen Mann und unsere Kinder unsterblich sein. Vielleicht müssen Sie beim Lesen manchmal weinen, ich hoffe, des öfteren aber auch lachen und im besten Fall werden sie sich einfach mit Freude an mich und unsere gemeinsamen Erlebnisse zurückerinnern. Auf jeden Fall werden sie an mich denken und mir nahe sein. Uff. Das ist einerseits echt heftig und geht tief. Andererseits ist es aber sehr befreiend. Mein Blog quasi als mein Vermächtnis. Ein wunderschöner Gedanke für mich.
Ein schöner Gedanke.
Warum blogge ich? Warum rede ich offen über Krebs? —
Tja, ich habe erkannt, dass mein Gedanke vom „Krebs, der nicht zu mir passt“ in der Gesellschaft verankert ist. Denn obwohl doch eigentlich jede/r jemanden kennt, die/der Krebs hatte, ist Krebs ein Tabuthema.
Ich wünsche mir, dass meine Geschichte andere dazu ermutigt, ihre Früherkennungsuntersuchungen wahrzunehmen. Denn mein Tumor war nicht tastbar. Wäre ich nicht beim Arzt gewesen, dann gäbe es dieses Interview mit mir nicht. Dann gäbe es mich nicht.
Und das wäre ein echter Verlust liebe Annette.
Ich wünsche mir, dass andere Betroffene sich verstanden fühlen, wenn sie von mir und meinen Erlebnissen und Empfindungen mit und nach Krebs lesen.
Ich wünsche mir, dass ich anderen durch meine Texte ein Lächeln ins Gesicht zaubere, vielleicht auch eine Träne entlocke und so etwas Leichtigkeit in ihren Krebsalltag bringe.
Das bewirkst du auf jeden Fall.
Ganz ehrlich: Das Bloggen ist für mich echtes Win-Win. Es hilft mir. Es hilft anderen. Und mittlerweile helfe ich durch meine Interviewreihe in die Sichtbarkeit zu kommen und ihre Krebsgeschichte zu erzählen. So wie auch deine Geschichte, liebe Michaela, bald ihren Platz auf meinem Blog finden wird. Ich danke dir schon jetzt für deine Bereitschaft, bei „Annette fragt“ mitzumachen.
Worauf ich mich schon sehr freuen.
Kurz und knapp: Was Krebs anbelangt, teile ich voll und ganz das Kurvenkratzer-Motto und bin „lieber zu laut als zu psst!“
Nur weil Krebs haben/hatten, müssen wir doch nicht schweigen, deshalb bin ich gespannt, was du auf die nächste Frage antwortest.
Annettes Gedanken für Neuerkrankte
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Ihr seid nicht schuld an eurer Diagnose!
Niemand hat schuld an dieser Erkrankung, wenn wer was anderes sagt, dann hat er es nicht begriffen. Lasst euch das ja nicht einreden.
Haltet euch bitte nicht mit der Frage nach dem „Warum“ auf. Und fangt auf keinen Fall mit dem Gedanken „Warum ich?“ an. Ihr habt nichts falsch gemacht! Krebs kennt kein Alter. Kennt keinen Familienstand. Kennt keinen Kontostand. Krebs trifft jeden zweiten Menschen in Deutschland. Warum also nicht dich und mich?
Verschwendet eure Zeit nicht mit diesen Gedanken, die sowieso nichts an eurer aktuellen Situation ändern werden. Setzt all eure Kraft lieber für eure Heilung ein. Vertraut dabei euren Ärzt*innen und den medizinischen Möglichkeiten!
Richtig so!
Lasst Wut und Emotionen zu, aber lasst die Tränen nicht das Kommando übernehmen. Glaubt daran, dass ihr da durchkommen werdet, vielleicht mit Blessuren, aber es ist möglich! Das seht ihr an mir, die ich vier Jahre später noch immer hier auf der Erde herumwirble.
Wir sind stärker, als wir uns es je vorgestellt haben.
Akzeptiert, dass ihr Hilfe brauchen werdet!
Ein sehr guter Rat, auch wenn es schwer fällt.
Lasst euch im Alltag von Familie oder Freund*innen unterstützen, nehmt psychotherapeutische Begleitung in Anspruch und öffnet nicht zuletzt euren Blick für die Selbsthilfe – online wie offline. Ihr seid schwerkrank und habt alles Recht der Welt, um Hilfe zu bitten, Hilfe zu erhalten und diese auch anzunehmen!
Wenn nichts sicher ist, dann ist alles möglich – also auch ein gutes Leben mit oder nach Krebs. Gebt die Hoffnung niemals auf, bitte! Das Leben lohnt sich. Immer. Punkt.
Dem kann ich nichts hinzuzufügen, sondern es einfach nur unterstreichen.
Dankeschönfür dieses Interview
Was für ein Interview, liebe Annette, vielen Dank für deine Offenheit und deine Ehrlichkeit. Ich bin sehr froh, dass du meinen Weg gerade kreuzt und bin sehr gespannt, was wir noch so gemeinsam erleben werden. Auf jeden Fall werden wir beide der Menschheit noch eine sehr, sehr lange Zeit erhalten bleiben.
Mehr zu meinem Herzensprojekt
Euch hat das Interview mit Annette sehr inspiriert und ihr würdet gerne ebenfalls, da ihr eine Krebsdiagnose erhalten habt, darüber reden? Ihr habt Interesse euch von mir interviewen zu lassen? Dann meldet euch gerne per Mail (steht im Impressum) bei mir.
Die bisherigen Interviews findet ihr hier verlinkt.
Meine kleines Herzensprojekt „Krebsi fragt Krebsi“ geht in eine neue Runde. Wieder durfte ich einem Krebsi meine Fragen stellen und diese wurden in einem so tollen Text beantwortet, da musste ich erst einmal schauen, wie und wo ich diesen sinnvoll für euch unterteile.
Bevor ich euch das Resultat nun hier vorstelle und ihr es euch durchlesen könnt, möchte ich euch natürlich erst einmal verraten wen ich überzeugen konnte dabei zu sein.
Dieses Mal konnte ich die Österreicherin Carina von Brustkrebsreise für mein Projekt gewinnen. Aber lest einfach selbst einmal, was sie uns zu erzählen hat.
Eine Östereicherin stellt sich meinen Fragen
Foto von Carina (privat)
Hallo zusammen! Mein Name ist Carina, ich bin 37 Jahre jung und wie man an meinem Dialekt unschwer überhören kann, bin ich in Österreich geboren.
Im Jahr 2009 schloss ich meine Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester ab und konnte viele Jahre Berufserfahrung als OP-Schwester in einem gynäkologischen und geburtshilflichen OP sammeln. 2019 entschloss ich mich weiterzubilden und startete mein Studium zur Sozialarbeiterin.
Wow, was für ein Leben.
Als ich Anfang des Jahres 2021 völlig unerwartet die Diagnose hormonabhängiger Brustkrebs erhielt, brach eine Welt für mich zusammen…
Wem ging es nach so einer Diagnose nicht auch so? Ich dachte sogar, ich sterbe jetzt.
Es fiel mir zu Beginn sehr schwer mit dieser neuen und herausfordernden Situation umzugehen. Überforderung, Sorgen und Ängste bestimmten meinen Alltag. Doch ich ließ mich nicht unterkriegen und suchte nach einem Ventil, um mit all meinen Gefühlen und Gedanken umzugehen.
Carina und Social Media
Zu Beginn nutze ich meinen Instagram Account dazu, um meine Gedanken aufzuschreiben. Mein Krebstagebuch hat mir dabei geholfen die Dinge besser anzunehmen und meine Gedanken zu sortieren. Plötzlich fand da ein unfassbar schöner Austausch mit anderen Betroffen statt. Ich erfuhr sehr viel Verständnis, bekam Tipps und da waren Menschen, die mich verstanden.
Der Weg zur eigenen Homepage
Klick mich
Ich entschied meine Reise öffentlich zu teilen, um anderen Betroffenen Mut zu machen, aufzuklären und entsprechende Unterstützung zu bieten.
Heute habe ich den Krebs besiegt, befinde ich mich in Antihormontherapie und es ist mir nach wie vor ein Anliegen für andere Krebsbetroffene da zu sein und ihnen in dieser schweren Zeit beizustehen.
Carinas Netzauftritte findet ihr hier
Auf Instagram kannst du mich unter dem Namen BRUSTKREBSREISE* finden.
Auf meiner Website Brustkrebsreise* findest du digitale Produkte, die ich zur Unterstützung von Krebsbetroffenen und ihre Angehörige selbst kreiere.
Zum Schluss noch eines
Ich möchte dir sagen, dass es sich lohnt zu kämpfen. Es lohnt sich weiterzumachen und es lohnt sich stark zu bleiben!
Glaub an dich, denn du bist stärker als du es dir nur irgendwie vorstellen kannst!
Melde dich gerne bei mir! Ich freue mich auf den Austausch mit dir!
Alles Liebe,
deine Carina
Danke
Auch ist sage dir, liebe Carina, vielen Dank für deine Worte und ich bin sehr gerne auch weiterhin im Austausch mit dir. Es bringt so viel Spaß und auch noch mehr, mit dir.
Meine lieben Blogfollower, wenn ihr nun noch Fragen an die liebe Carina, oder auch an mich, habt, dann stellt diese sehr gerne hier unter diesen Beitrag. Wir, Carina und ich, werden diese schnellstmöglich beantworten.
Mehr zum Projekt
Auch du bist Krebsi und möchtest bei mir deine Geschichte erzählen? Dann schreibe mich doch einfach per Mail an. Wir finden dann bestimmt zueinander.
Bis dahin, bleibt gesund und vor allem hört auf euren Körper.
Lange lag mein Herzensprojekt brach (das letzte Interview war im Februar 2022), doch nun habe ich wieder einen lieben Krebsi überzeugen können, sich meinen kleinen Fragen zu stellen. Ich freue mich so sehr, dass ich die liebe Shila Driesch, ihres Zeichens MUTLÖWIN, einfangen konnte. Doch lest selbst einmal, was sie uns zu erzählen hat.
Die Mutlöwin Shila Driesch stellt sich meinen Fragen
Wer bist du?
Foto @ Privat
Ich heiße Shila, Shila Driesch. Im Juni darf ich meinen 48. Geburtstag feiern. Mit Sascha bin ich seit 21 verheiratet und zusammen haben wir 2 Söhne, Jonas und Bennet. Bis vor kurzem hatte ich den treuesten Labrador, den Ihr euch vorstellen könnt.
Na, dann stoßen wir aber doch bald auf dich an 🥂. Auch ich habe eine fellnasige Seele, die hier rumwuselt.
Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Im Netz findet Ihr mich am besten unter meinem Namen: Shila Driesch. Mein Instagram-Kanal heißt, wie mein Buch, die_mutloewin*.
Ich kennen dein Instagram Profil schon ein Weilchen und kann diesen einfach nur empfehlen. Schaut unbedingt bei Shila vorbei, es lohnt sich.
Mein nächstes Projekt ist der Aufbau einer Mutlöwin Community auf der Plattform SKOOL*. Ihr seid die Ersten, die das erfahren, denn eigentlich ist das noch ist geheim.
Wow, vielen lieben Dank und weiter im Text.
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Ich hatte ein triple negatives Mammakarzinom G3 in der linken Brust. Die Diagnose erhielt ich im Januar 2018. Da war der Tumor bereits um die 3 cm groß.
Oh je, so groß? Wie gruselig.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Scheiße, ich werde meine Haare verlieren!
Ich habe in Gedanken schon Mützen ausgesucht.
Jetzt habe ich endlich einen Grund, aus der Versicherungsbranche auszusteigen!
Perfekt 😁, zu irgendwas muss der blöde Krebs ja gut sein.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/Homepage/Social Media-Seite zu starten bzw offen darüber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Wir haben zwei Leben – das zweite beginnt in dem Moment, in dem wir erkennen, dass wir nur eines haben!
Was für ein tolles Zitat.
Dieser berühmte Satz von Konfuzius hat mich sehr zum Nachdenken gebracht:
Habe ich in meinem ersten Leben wirklich „gelebt“?
War ich wirklich glücklich?
Woher kommt das ständige Gefühl, „nicht gut genug“ zu sein?
Rückblickend war ich ein sehr ängstlicher Mensch, der immer bestrebt war zu „funktionieren“ und das möglichst perfekt! Und genau das habe ich auch von meinem Körper erwartet – dass er immer perfekt funktionieren würde. Doch plötzlich gewann ich die Erkenntnis: Gesundheit ist zwar nicht alles im Leben, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!
Oh wie wahr und ich erkenne mich darin sogar selbst wieder.
Ich folgte dem Rat der Ärzte – aber darüber hinaus habe ich mich immer gefragt: Was kann ich selbst noch tun, um wieder gesund zu werden?
In meinem späteren Studium zum Gesundheits- und Präventionscoach beschäftigte ich mich stärker mit dem Einfluss von langanhaltenden Ängsten, Stress und Selbstzweifeln auf das Immunsystem. Dass es diesen Einfluss wirklich gibt, daran zweifelt selbst die Wissenschaft nicht mehr.
Jeder kennt den Angsthasen. Seine Bekanntheit verleiht ihm sogar einen Platz im Duden. Sogar die Angsthäsin findest du dort. Aber die Mutlöwin kennt keiner. Sollte die Angst in unserem Leben etwa eine wichtigere Rolle spielen als der Mut?
An diesem Punkt in meinem Leben wollte ich endlich
meine Ängste und Selbstzweifel überwinden,
meinen Perfektionismus abstreifen und
anfangen, an mich selbst zu glauben!
Kurz gesagt: In meinem zweiten Leben wollte ich weniger Angsthäsin und mehr Mutlöwin werden!
Die Reise von der Angsthäsin zur Löwin ist nicht über Nacht zu bewältigen. Aber es eine Reise, die sich definitiv lohnt! Deshalb habe ich ein Buch* darüber geschrieben, um andere Menschen zu inspirieren.
Und wie du mit deinem Buch inspirierst, mich auf jeden Fall. Wer mag, der liest sich doch gerne meine Rezension dazu durch.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich.“ – „Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben.“ sagte der Körper zur Seele.
Ob dieses Zitat wahr ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Meine Wahrheit ist aber, dass es hilfreich sein kann, eine Krankheit, wie Krebs, nicht nur auf körperlicher Ebene zu betrachten, sondern so, wie wir Menschen sind, ganzheitlich.
Das, was du dafür brauchst, ist eine Portion Mut – sei mutig und schau hin!
Wie wahr.
Arbeite mit deinen Ärzten zusammen, aber gib die Verantwortung für deine Gesundheit, nicht komplett aus den Händen. Es gibt so viel, dass du selbst für deine Gesundheit tun kannst.
Manchmal braucht es nur einen Menschen, der an dich glaubt: Du selbst!
Das sind die drei Dinge, die ich allen Menschen, ob gesund oder krank, gerne an die Hand geben möchte.
Vielen lieben Dank für deine wundervollen und aufschlussreichen Antworten. Mit vielen davon sprichst du mir aus der Seele. Auch wenn ich noch nicht ganz eine Mutlöwin bin, so bin ich dennoch durch dein Buch und die darauf folgenden vielen tollen Chatgesprächen auf dem besten Wege eine zu werden.
Krebs als Chance sehen
Ich hoffe, dass wir, Shila und ich, anderen zeigen konnten, dass mit der Diagnose Krebs nicht sofort alles aus ist, sondern das man Wege, neue Wege beschreiten kann und sollte.
Lasst uns den Krebs als Chance sehen und uns und unser Leben hinterfragen und umstrukturieren. In diesem Sinne, keine Macht dem Krebs.
Grüßle eure Ela
P. S.: Inspiriert worden dabei zu sein und über deine Krebserkrankung bei mir zu berichten? Dann melde dich gerne per Mail* bei mir.
Wie einige eventuell mitbekommen haben, war meine Anett* im Februar bei mir und wir hatten jede Menge Spaß und viel zu lachen und zu erzählen.
Gemeinsam etwas Gutes tun
Unter anderem, da wir beide gerade so unsere Strickstrümpfe (Anett eher ein Stricktuch 😂) in der Hand hatten, kam uns da eine Idee. Warum stricken wir nicht für einen guten Zweck und geben so anderen Krebspatienten etwas zurück?
In den ersten Schritten überlegten wir, ob wir da as komplett alleine aufziehen wollen. Doch schnell wurde klar, dass das nicht so einfach ist und vor allem super viel Arbeit. Dann kam Anett die Idee, warum sich nicht mit schon bestehenden Spendern verbinden? Hier kam dann die Idee, man schreibt das Strickbrust Team an.
Gesagt getan und nun gehören wir beide dazu und unterstützen dort mit gestrickten Socken und Handstulpen und mal sehen, ob noch mehr dazu kommt.
Wer ist das Strickbrust Team eigentlich?
Lasst uns gemeinsam einen Blick auf die Homepage* des Strickbrust Teams werfen. Dies schreiben sie über sich:
„Liebe Amazone, liebe/r Interessierte,
jetzt schmunzelst Du oder fragst Dich, was mag eine Amazone sein?
In der Antike lebten der Legende nach in einem Stamm um Athen herum nur Frauen, die um ihre Rechte kämpften und sich als Söldnerinnen verdingten. So verdienten sie ihren Lebensunterhalt. Sie amputierten sich die linke Brust, um besser mit dem Bogen schießen zu können. Diese Frauen wurden Amazonen genannt
Für uns sind es diese starken, beeindruckenden Frauen, die sich dem Krieg in ihrem eigenen Körper stellen müssen, kämpfen und überleben. Sie tragen dabei furchtbare Narben davon und dennoch finden sie in ein neues Leben und einen neuen Alltag. Und wir unterstützen sie dabei.
Wir das ist Strickbrustteam e.V .“ (mehr findet ihr hier*)
Wie ihr seht, sind die Strickbrüste eine so tolle und auch kostengünstige Alternative für Brustprothesen. Denn meist zahlen die Krankenkassen wenig bis gar nichts für diese dazu.
Unterstützung dieser tolle Aktion
Wer das Strickbrustteam gerne unterstützen möchte, der kann dies natürlich auch und darüber freut man sich sehr. Denn nur dann kann es auch weiter gehen.
Es gibt auch ein Crowdfunding*, dass ihr ebenfalls nutzen könnt.
Ihr möchtet mich unterstützen?
Das könnt ihr natürlich ebenfalls, wenn ihr mögt. Schreibt mich an und ich gebe euch Auskunft, was ich benötige um mehr für das Strickbrustteam zu fertigen.
Dann geh ich mal eben die angeschlagenen Nadeln leeren, damit ich loslegen kann.
Hinweis: Für alle meine Bekannten und Freunde. Auch wenn ich nun für einen guten Zweck stricke, so heißt das nicht, dass ich nicht auch hin und wieder euch bestricke 🤪.
Und es gibt mich auch noch. Wie ich ja bereits in einem älteren Beitrag erzählt habe, blogge ich nur noch dann, wenn ich Lust, Zeit und vor allem Spaß daran habe. Genau deshalb Gab es die letzten Wochen nichts von mir hören lassen. Ihr braucht euch keine Sorgen machen, es geht mir gut, ich bin putzmunter.
Update an der Krebsfront
Im Januar hatte ich nun meine allererstes MRT im Zuge meiner Krebserkrankung. Und es ist alles okay, der Krebs ist nicht wieder gekommen. Gott sei Dank! Kann auch so bleiben.
Hobby wieder belebt
Seid Anfang des Jahres bin ich kräftig am Stricken und zwar Socken, Socken, Socken. Es beruhigt mich total und das werde ich auch beibehalten. Eine liebe Freundin und ich habe deshalb schon eine Idee, welche wir demnächst noch bekannt geben werden. Denn wir möchten anderen helfen mit unseren kleinen Strickwerken.
Mittlerweile kommt der eine und auch andere und bittet mich sogar um ein von mir gestricktes paar Socken. Das mache ich super gerne und es sind auch noch einige in der Pipeline, die fertig werden wollen.
Aus der verbleibenden Wollen, aus der kein Paar mehr wird, zaubere ich derzeit einen Schal. Mal sehen, was ich, wenn der fertig ist, dann as den Resten machen werde. Da fällt mir bestimmt noch was ein.
Erste Wanderung
Im Februar sind wir als Familie mal wieder wandern gewesen und zwar im Ribnitzer Moor. Hier mal ein paar Eindrücke dazu.
Wer die Tour* auch laufen möchte, der schaut doch mal in meinem Komoot Profil vorbei.
Selbstständigkeit
In diesem Jahr bin ich sehr stark im Aufbau meiner Selbständigkeit und kann hier sogar einige neue Ideen und auch Kunden verzeichnen. Ich hoffe, dass es bald noch mehr wird und vor allem, dass ich Geld verdiene. Ich gebe jedenfalls noch nicht auf und arbeite weiter.
Männerurlaub und Mädelsbesuch
Meine Männer waren im Februar im gemeinsamen Urlaub und zwar in Italien (Rom, Neapel) und ich hatte Besuch von einer lieben Freundin. Wir haben es uns gemütlich gemacht.
Neues an der Lesefront
In den letzten Wochen habe ich natürlich auch gelesen, ein paar Rezensionen bin ich euch jedoch noch schuldig. Diese komme in der nächsten Zeit noch, versprochen. Ich möchte euch natürlich weiterhin Buchtipps geben. Also seid einfach gespannt, was ich so gelesen habe.
Damit wisst ihr nun ein wenig, was ich so gemacht habe (oder auch nicht 😂). Habt einen wunderschönen Frühlingsanfang und bleibt gesund.
Damit haben wir nun also das alte Jahr hinter uns gebracht und können ein neues Jahr beginnen. Ich wünsche uns allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr.
365 leere Seiten
Lasst es uns das neue Jahr, 2024, einfach ansehen wie ein Buch, deren Seiten alle leer sind. Bereit um von uns beschrieben zu werden. Mal sehen, was dieses Jahr so allen geschieht und was kommt oder was geht. Auf jeden Fall wird es DAS Jahr, nämlich mein Jahr.
Altes geht und geht auch nicht
Ich habe mir überlegt, wie es hier nun weiter geht. Keine Angst, ich gebe meinen Blog nicht auf *lach. Aber ich möchte dann doch minimal etwas ändern. Auf jeden Fall werde ich mir mit meinen Beiträge deutlich Stress nehmen. Ich werde nur noch dann posten, wenn ich es möchte und nicht, weil ich muss.
Auch werde ich Challenges weitgehend meiden, da mir solche nicht gut tun und eben in Stress ausaten. Dennoch werdet ihr hier weiterhin Rezensionen und ein wenig privates lesen werden.
Dann nehme ich auch wieder mein , Krebsi fragt Krebsi, auf. Denn über den miesen Beifahrer werde ich auch in diesem Jahr weiterhin reden. Auch werde ich eine Challenge mitnehmen, wartet es einfach mal ab.
Zum guten Schluss – Vorsorge nicht vergessen
Wie ihr es von mir gewohnt seid durch meine, im letzten Jahr auslaufenden, Monatsrückblicke, kommt hier nun meine Aufforderung an euch.
Bitte denkt daran, heute ist der erste des Monats und das heißt: Tastet eure Brüste ab Mädels (und Jungs) und solltet ihr etwas ungewöhnliches fühlen, dann meldet euch schnell bei eurem Arzt. Ihr wisst ja, Vorsorge (Selbstvorsorge) ist extrem wichtig! Gebt acht auf euch!
Nochmals
Und damit wünsche ich uns allen, nochmals, ein gesundes, glückliches und erfolgreiches neues Jahr. Es wird unser Jahr.
Heute lasse ich, für euch, mal meinen September Revue passieren. Doch bevor ich euch ein wenig mehr über den vergangenen Monat erzähle, kommt hier etwas sehr, sehr wichtiges.
Neuer Monat = neue Selbstvorsorge
Wie jeden Monatsanfang, werde ich es auch dieses Mal nicht müde und erinnere euch daran, dass Selbstvorsorge extrem wichtig ist. Deshalb liebe Mädels (und auch Jungs), tastet eure Brüste ab!
Oktober ist PINKtober
Jedes Jahr aufs Neue erinnern viele Brustkrebspatienten im Oktober an diesen miesen Beifahrer und daran zur Vorsorge zu gehen. Auch dieses Jahr hat das Mammographie Screening Programm wieder zur PINKtober-Aktion* aufgerufen. Auch ich habe mich (rechtzeitig) dazu angemeldet und bekam ein wundervolles kleines Päckchen mit tollen Sachen darin.
Der Inhalt des diesjährigen Päckchens der MammoMädels. Foto @privat
Wir sammeln wieder „Schritte“ um auf Brustkrebs aufmerksam zu machen. Lauf doch gerne einfach mit. Gemeinsam macht es doppelt so viel Spaß. Unter dem Hashtag #gibachtaufdich stellen wir unsere Erfolge im Social Media ein.
Es wurde wieder buchig
Wie ihr sicherlich mitbekommen habt, habe ich euch einige ausstehenden Rezensionen nachgereicht und bin auch derzeit weiter fleißig am Lesen, um euch weitere Bücher vorzustellen. Seid also gespannt.
Sonniger September
Unser September war gemischt, aber dennoch weitgehend sonnig und das haben wir in vollen Zügen genossen. Mal sehen ob der Oktober auch so schön wird. Ich hätte da nichts gegen einen goldenen Oktober und ihr so?
sonniger Blick in die Rostocker Heide (@privat)
Messebericht mit dem kleinen Skoutz Kauz
Schon im Frühjahr hatte ich meine Akreditierung als Blogger für die Buch Berlin* 2023 per Mail erhalten und nun war es so weit. Am Samstag den 30.09.2023, um 4:50 Uhr klingelte mein Wecker und ich habe mich ausgehfein gemacht. Meine Tasche für die Messe hatte ich bereits am Vortag gepackt und auch der kleine, sehr aufgeregte Skoutz Kauz war startbereit.
Mein Seebär hat mich um 5:30 Uhr zum Rostocker Bahnhof gefahren, da um diese Nachtschlafende Zeit leider von Rövershagen kein Zug dorthin fährt. Am Bahnhof habe ich mich mit einer anderen Bloggerin, der liebe Janette (ostsee_jani*) getroffen. Um 6:34 Uhr fuhr unsere Bahn nach Berlin.
Kurz vor dem Einlass waren wir dann auch schon am Ort des Geschehens und genau um 10 Uhr ging es rein ins Getümmel. Viele wundervolle Begegnungen und tolle Gespräche habe ich geführt. Auch einige Bücher habe es in meinen Rucksack geschafft. Manches hatte es erst etwas schwer, aber mit viel Überzeugungskraft der Autoren bzw ihrer Tischhelfer haben sie es dann doch geschafft.
Gegen 17:45 Uhr haben wir uns dann wieder auf den Rückweg begeben, da wir ja unseren Zug erreichen wollten. Naja, der kam auch … irgendwann …, aber wem erzähl ich das. Wer mit der deutschen Bundesbahn fährt, der hat was zu erzählen. Wir hatten gleich mal gute 20 Minuten Verspätung bereits in Berlin.
Unsere Bahn dennoch erreicht, ja und der Zugführer hatte eigentlich die 20 Minuten wieder rausgeholt, doch dann mussten wir trotzdem wieder auf der Strecke warten und kamen trotzdem mit knapp 30 Minuten Verspätung in Rostock an. Dafür musste ich nicht soooooo lange auf meinen Anschluss nach Rövershagen warten.
Nach knapp 15 Minuten Fußmarsch bin ich daheim angekommen und wurde, super leise (was eine Kunst ist), von unserem Hundemädchen begrüßt. Habe schnell alles abgeladen, kurz noch was getrunken und bin anschließend, gegen 23 Uhr, platt ins Bett gefallen.
Aber die Buchmesse war super schön und wieder eine Reise wert. Nächstes Jahr habe ich schon locker wieder geplant.
Tschüss September – Hallo Oktober
Damit habe ich meinen September wundervoll verbracht und auch abgeschlossen. Also auf in den Oktober. Mal sehen, was er so bringt.
Grüßle eure Ela
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