„Autoren erzählen…“ Susanne Ferolla

http://sonnenblumentraumwelt.blogspot.de/2014/09/autoren-erzahlen.html
ein Klick – mehr Info’s

Und schon haben wir Februar und wieder konnte ich eine weitere liebe Autorin für diese Blogaktion gewinnen, deshalb sagen ich einfach mal, das Wort hat nun…

Susanne Ferolla

***


Liebe Michaela, vielen Dank erstmal, dass ich mich hier vorstellen darf!

Mein Name ist Susanne Ferolla, ich bin 1968 in Freiburg im Breisgau geboren, wo ich auch aufgewachsen und Biologie studiert habe. Danach hat es mich in die Pfalz verschlagen und nach Oberösterreich. Seit einigen Jahren lebe ich mit Kind und Kegel wieder in Süddeutschland. Ich bin ein so genanntes Gastarbeiterkind. Mein Vater stammt aus Süditalien, meine Mutter aus dem Schwarzwald. 

Mit dem Schreiben habe ich mit zwölf Jahren angefangen; mein erster Versuch war eine Geschichte von fünf Freunden, die mit einer Zeitmaschine in die Urzeit reisten. So in der Art ging es dann weiter: Fantasy und Science-Fiction. In meiner Groschenromanzeit auch Horror, aber das ist lange her. In meinen Geschichten spiele ich gerne mit den Ängsten und Schwächen meiner Figuren, wobei mir das Genre Fantasy geradezu unendliche Möglichkeiten bietet, in die menschliche Psyche zu schauen. Das macht einfach Spaß. 
*** 
http://www.amazon.de/tote-Schatten-Susanne-Ferolla-ebook/dp/B00LEUKOY2/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1418658722&sr=8-1&keywords=der+tote+schatten
Autorin: Susanne Ferolla

Verlag: Koios
Format: ebook
ca. 480 Seiten
http://www.praesens.at/koios/der-tote-schatten/
Facebook-Autorenseite: https://www.facebook.com/SusanneFerolla
Beschreibung:
DER TOTE SCHATTEN ist ein High-Fantasy-Roman, der auf standardisierte Fantasy-Wesen verzichtet; nicht alles mit scharfen Zähnen ist selbstverständlich böse bzw. hässlich. Die Geschichte entführt in die versteckte Welt der Wolfselben und erzählt vom schweren Leben der Mischwesen und Ausgestoßenen.
Der Fokus liegt auf den Sehnsüchten und Ängsten der Figuren — auch bei dem Seelen verschlingenden Dämon, dessen Ziel es letztendlich ist, ein Mensch zu werden.Der Roman wirft die Frage auf, was Persönlichkeit ausmacht. Und was bedeutet Glück? Darüber hinaus behandelt der Roman Themen wie Selbstbewusstsein und innere Stärke.  
Inhalt:
Für den halbwüchsigen Menschenjungen Florin ist es ganz normal, verspottet und hin und wieder verprügelt zu werden — schließlich hat nicht jeder eine Wolfselbin als Schwester. Die Waise Jerelin bringt ihm nicht nur bei, auf Bäume zu klettern; ohne die lebenshungrige Elbin würde er aufhören zu träumen. 
Zu Florins Entsetzen eröffnet ihm Jerelin eines Tages, das verhasste Dorf zu verlassen. Sie will endlich die Wahrheit über ihre Herkunft herausfinden. Ausgerechnet Florin kommt dahinter, warum sein Vater und die anderen Fallensteller der Wolfselbin nicht in die Augen schauen können. Doch aus Angst, Jerelin zu verlieren, bringt er ihr gegenüber kein Wort über die Lippen. 
Schon bald bereut Florin seine Feigheit: Als ein zum Dämon gewordener Kriegsherr ihre Seele begehrt, um wieder zum Menschen zu werden, erfährt Jerelin die grausame Wahrheit über ihre Geburt und droht daran zu zerbrechen.
Florin muss handeln und seine Ängste überwinden — oder Jerelin ist verloren. 
*** 
  

Leseprobe:
Die Warnschreie brachen abrupt ab.
Abelka verharrte wie eine Eidechse auf dem heißen Hang.
»Dan, Göttin der Fruchtbarkeit, Göttin der Schutzlosen, bitte hilf uns!«, presste sie hervor. Disteln stachen sie in den Bauchnabel, messerscharfe Kalksteinsplitter zerkratzten Knie und Oberschenkel, zwischen ihren Zähnen knirschte Sand.
Mutter Reija drückte sich an sie und krallte die Hände in die staubtrockene Erde.
Die Spelzen der bleichen Halme raschelten über ihren Köpfen, der Wind wehte die Schreie zu ihnen herüber.
Abelka verdrehte etwas ihre Hüfte, zupfte die Distel aus dem Stoff ihres Kleides und schob schützend eine Hand auf den Unterleib, in dem das Ungeborene zuckte wie ein kleiner Fisch. Seit ein paar Tagen erst spürte sie sein zaghaftes Kitzeln. Hatte Göttin Dan kein Herz? Warum nur hatte sie es zugelassen, dass Mutter Reija es sich ausgerechnet heute in den Kopf gesetzt hatte, Silberdisteln zu sammeln? Wie hatte Dan es geschafft, die Fallensteller zu überzeugen, wegen der alten Heilerin den Umweg über die Hügel zu nehmen, anstatt in der Kühle des Waldes ihrem Tagwerk nachzugehen? Und warum, um Dans willen, hatte sich Abelka breitschlagen lassen, mitzukommen?
Jähe Stille legte sich über die flirrende Luft; ein kleiner schwarzer Vogel schoss wie ein Pfeil den Hügel hinab. Die Grillen fühlten sich gestört und hörten auf zu zirpen.
Reija wimmerte und vergrub ihr Gesicht in Abelkas Seite.
»Still!«, zischte Abelka und drückte ein Ohr in den Staub. Sie hielt den Atem an und lauschte dem kaum wahrnehmbaren Kratzen und Knirschen.
Wessen Schritte waren es? Die ihres Gemahls? Näherte sich Fulko? Hakon? Oder hatte eine der Ji’harbi-Kreaturen ihre Witterung aufgenommen und spielte mit ihnen? Das in der Sommerhitze vertrocknete Gras war dicht genug, er konnte sie unmöglich sehen.
Das brauchte ein Ji’harbi auch nicht.
Selbst wenn die Männer ihm die schmutziggelben Augen ausgestochen hätten und er nur noch kriechen könnte, würde er sie finden: Schmutzhäute rochen Blut und Tod über weite Strecken. Drehte der Wind, schmeckte er ihre Angst.
Abelka biss die Kiefer zusammen. Ihr Körper spannte sich wie eine Sehne, bereit aufzuspringen, käme die Kreatur auf sie zu.
Kurze, stoßweise Atemzüge verrieten, dass sich jemand suchend umsah.
»Wo seid ihr?«
Derk! Ein leichter Schauder wogte durch Abelkas Körper, stöhnend ließ sie ihre Stirn auf den Handrücken fallen. Sie rappelte sich auf, wischte sich Tränen und Staub aus den Wimpern, stolperte den Hang hinauf – und sank in die Arme ihres Gemahls.
Derk drückte sie fest an sein rot gesprenkeltes Hemd und griff in ihr Haar. Er roch nach Blut und Schweiß, trotzdem legte sie ihre Wange auf seine Brust, um seinen Herzschlag zu hören. Derk lebte! Das war ein Geschenk der Götter.
Reija kam erstaunlich flink auf die Beine. Ihre Augen blitzten, wütend warf sie ihren eisgrauen Zopf über die Schulter. »Pfui! Was musst du dich so anschleichen? Den Rest meines Lebens werden Ji’harbis mich in meinen Träumen bei lebendigem Leib häuten. Daran bist du schuld.« Sie schlug einen Käfer von ihrem Arm und zertrat ihn. »Du hinterhältige Wanze hast dich in meine Haut gebohrt und es ausgenutzt, dass die alte Reija es nicht einmal gewagt hat, dich zu verfluchen. Schande über dich und deine Brut!« Reijas Lippen hatten Farbe bekommen, doch ihr Zorn verebbte, so schnell er gekommen war. Noch leise vor sich hinfluchend kletterte sie den Hügel hinauf.
»Was ist mit Fulko und Hakon?«, schnaufte Reija und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
Derk wich dem bohrenden Blick der Alten aus und blinzelte in die Sonne. »Was soll schon mit ihnen sein? Es waren nicht viele.«
»Gut!« knurrte Reija. »Dann verbrennt sie gleich! Faulende Ji’harbis beleidigen den Himmel!« Verächtlich spuckte sie auf den Boden.
Derk fixierte einen unsichtbaren Punkt in die Ferne und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Hakon weigert sich.«
 Reija stieß einen ungläubigen Pfiff aus, ihre Augen blitzten. »Will er warten, bis sie in der Sonne furzen? Dreimal pfui!«
Wortlos wandte sich Derk um und ließ die beiden Frauen einfach stehen.
»Was soll das heißen?«
Derk schritt unbeirrt weiter. Mit einer ungeduldigen, fast wütenden Handbewegung forderte er sie auf, ihm zu folgen.
Ihre Mutter kniff die Lippen zusammen und hakte sich bei Abelka unter. »Ich habe einen Holzbock als Schwiegersohn. Ich fasse es nicht!«
Abelka erwiderte nichts. Sie liebte den sehnigen, wortkargen Mann. Worte sind wie Schmetterlinge, kurzlebig und flatterhaft. Derk log nie. Ihr Magen zog sich zusammen, als sie Derk mit hängenden Schultern durch das Gras gehen sah. Was war vorgefallen, dass ihn der Tod von Ji’harbis betrübte?
Weitgehend verdeckt von Gestrüpp und Gras waren die vier Leichen von weitem nur als dunkle Flecken im Hügelland auszumachen. Was Derk und die anderen beiden Fallensteller so verunsichert hatte, war aus der Entfernung nicht zu erkennen, so sehr Abelka auch den Hals streckte.
Wenn ihre Augen sie nicht täuschten, hatten Fulko, Hakon und Derk die Toten sorgsam nebeneinander gelegt.
Warum?
Normalerweise wurden tote Ji’harbis wie Tierkadaver auf einen Haufen gestapelt, damit man das mit Pech bestrichene Holz besser um sie herumschichten konnte.
Im warmen Sommerwind glaubte Abelka den Geruch des Blutes zu schmecken; er klebte wie ein bitterer, metallener Belag auf ihrer Zunge.
Fulko und Hakon kauerten im Schatten einer Zwergeiche – nur wenige Schritte von den Toten entfernt, die im hüfthohen Gras kaum auszumachen waren.
Hakon brütete vor sich hin, seine sommersprossigen Wangen waren dreckverschmiert und gerötet. Er hielt seinen Bogen umklammert, der leere Köcher lag im niedergetrampelten Gras.
Fulko verschnürte sein Trinkleder und schleuderte es gegen Hakons Schienbeine. »Hysterischer Gockel!«, schnaubte er und erhob sich. In seinen braunen Augen steckte die Wut eines Stieres. Er war eine Handbreit kleiner als Derk, trotzdem baute er sich vor ihm auf. »Auf was, bitte, warten wir noch?«
Derk beachtete ihn nicht und drängte sich an ihm vorbei. Sanft, aber bestimmt zog er Abelka und die alte Heilerin aus dem Schatten. »Schaut euch an, was wir angerichtet haben!«
Abelka schob die ausgedörrten Halme zur Seite, ihre Mutter stand mit um den Leib geschlungenen Armen unmittelbar hinter ihr, als wäre ihr kalt.
Abelkas Augen weiteten sich. Betroffen starrte sie auf die vier hochgewachsenen Gestalten, in deren Bäuchen Hakons Pfeile steckten.
»Wir müssen sie begraben, oder ihre Geister suchen uns heim.« Hakon stöhnte auf und verbarg sein Gesicht hinter den Händen.
»Ji’harbis haben keine Seele, also werden sie nicht zu Geistern, du Kindskopf!«, bellte Fulko und eine Zornesader schwoll an seinem Hals.
»Es sind Wolfselben! Hör endlich mit deinem idiotischen Geschwätz auf! Ich kann nicht mehr!«
»Wolfselben oder Ji’harbis – ich wüsste nicht, wo da der Unterschied liegt. Sie haben keine Seele, sag ich dir!«
Abelka beugte sich über die Leichen. Die verengten Pupillen hatten ihren Glanz verloren und drohten mit dem hellen Bernsteinbraun der Iris zu verschwimmen.

Wolfsaugen. So nah, dachte Abelka. Seltsamerweise fühlte sie sich in keiner Weise von ihnen abgestoßen.

*** 


V ielen lieben Dank für diesen schönen Beitrag von dir liebe Susanne und für die lange Leseprobe aus deinem Buch. Ich hoffe, damit habe ich dir ein wenig helfen können, dich und dein Buch bekannter zu machen und wünsche dir viele neue Leser. Meinen Lesern wünsche ich jede Menge tolle Lesestunden mit dieser Autorin und bis zum nächsten Autoren.

Autor: ela

Ich denke, träume, knipse, lache, lese, schreibe und dabei vergess ich nie meine Lieben. Vielleicht unterhalten wir uns ja hier, ich würde mich auf jeden Fall sehr freuen und wünsche viel Spaß hier auf meinem Blog.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert