Lange lag mein Herzensprojekt brach (das letzte Interview war im Februar 2022), doch nun habe ich wieder einen lieben Krebsi überzeugen können, sich meinen kleinen Fragen zu stellen. Ich freue mich so sehr, dass ich die liebe Shila Driesch, ihres Zeichens MUTLÖWIN, einfangen konnte. Doch lest selbst einmal, was sie uns zu erzählen hat.
Die Mutlöwin Shila Driesch stellt sich meinen Fragen
Wer bist du?
Ich heiße Shila, Shila Driesch. Im Juni darf ich meinen 48. Geburtstag feiern. Mit Sascha bin ich seit 21 verheiratet und zusammen haben wir 2 Söhne, Jonas und Bennet. Bis vor kurzem hatte ich den treuesten Labrador, den Ihr euch vorstellen könnt.
Na, dann stoßen wir aber doch bald auf dich an 🥂. Auch ich habe eine fellnasige Seele, die hier rumwuselt.
Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Im Netz findet Ihr mich am besten unter meinem Namen: Shila Driesch. Mein Instagram-Kanal heißt, wie mein Buch, die_mutloewin*.
Ich kennen dein Instagram Profil schon ein Weilchen und kann diesen einfach nur empfehlen. Schaut unbedingt bei Shila vorbei, es lohnt sich.
Mein nächstes Projekt ist der Aufbau einer Mutlöwin Community auf der Plattform SKOOL*. Ihr seid die Ersten, die das erfahren, denn eigentlich ist das noch ist geheim.
Wow, vielen lieben Dank und weiter im Text.
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Ich hatte ein triple negatives Mammakarzinom G3 in der linken Brust. Die Diagnose erhielt ich im Januar 2018. Da war der Tumor bereits um die 3 cm groß.
Oh je, so groß? Wie gruselig.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Scheiße, ich werde meine Haare verlieren!
Ich habe in Gedanken schon Mützen ausgesucht.
Jetzt habe ich endlich einen Grund, aus der Versicherungsbranche auszusteigen!
Perfekt 😁, zu irgendwas muss der blöde Krebs ja gut sein.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/Homepage/Social Media-Seite zu starten bzw offen darüber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Wir haben zwei Leben – das zweite beginnt in dem Moment, in dem wir erkennen, dass wir nur eines haben!
Was für ein tolles Zitat.
Dieser berühmte Satz von Konfuzius hat mich sehr zum Nachdenken gebracht:
- Habe ich in meinem ersten Leben wirklich „gelebt“?
- War ich wirklich glücklich?
- Woher kommt das ständige Gefühl, „nicht gut genug“ zu sein?
Rückblickend war ich ein sehr ängstlicher Mensch, der immer bestrebt war zu „funktionieren“ und das möglichst perfekt! Und genau das habe ich auch von meinem Körper erwartet – dass er immer perfekt funktionieren würde. Doch plötzlich gewann ich die Erkenntnis: Gesundheit ist zwar nicht alles im Leben, aber ohne Gesundheit ist alles nichts!
Oh wie wahr und ich erkenne mich darin sogar selbst wieder.
Ich folgte dem Rat der Ärzte – aber darüber hinaus habe ich mich immer gefragt: Was kann ich selbst noch tun, um wieder gesund zu werden?
In meinem späteren Studium zum Gesundheits- und Präventionscoach beschäftigte ich mich stärker mit dem Einfluss von langanhaltenden Ängsten, Stress und Selbstzweifeln auf das Immunsystem. Dass es diesen Einfluss wirklich gibt, daran zweifelt selbst die Wissenschaft nicht mehr.
Jeder kennt den Angsthasen. Seine Bekanntheit verleiht ihm sogar einen Platz im Duden. Sogar die Angsthäsin findest du dort. Aber die Mutlöwin kennt keiner. Sollte die Angst in unserem Leben etwa eine wichtigere Rolle spielen als der Mut?
An diesem Punkt in meinem Leben wollte ich endlich
- meine Ängste und Selbstzweifel überwinden,
- meinen Perfektionismus abstreifen und
- anfangen, an mich selbst zu glauben!
Kurz gesagt: In meinem zweiten Leben wollte ich weniger Angsthäsin und mehr Mutlöwin werden!
Die Reise von der Angsthäsin zur Löwin ist nicht über Nacht zu bewältigen. Aber es eine Reise, die sich definitiv lohnt! Deshalb habe ich ein Buch* darüber geschrieben, um andere Menschen zu inspirieren.
Und wie du mit deinem Buch inspirierst, mich auf jeden Fall. Wer mag, der liest sich doch gerne meine Rezension dazu durch.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
„Geh Du vor“, sagte die Seele zum Körper, „auf mich hört er nicht. Vielleicht hört er auf dich.“ – „Ich werde krank werden, dann wird er Zeit für Dich haben.“ sagte der Körper zur Seele.
Ob dieses Zitat wahr ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Meine Wahrheit ist aber, dass es hilfreich sein kann, eine Krankheit, wie Krebs, nicht nur auf körperlicher Ebene zu betrachten, sondern so, wie wir Menschen sind, ganzheitlich.
Das, was du dafür brauchst, ist eine Portion Mut – sei mutig und schau hin!
Wie wahr.
Arbeite mit deinen Ärzten zusammen, aber gib die Verantwortung für deine Gesundheit, nicht komplett aus den Händen. Es gibt so viel, dass du selbst für deine Gesundheit tun kannst.
Manchmal braucht es nur einen Menschen, der an dich glaubt: Du selbst!
Das sind die drei Dinge, die ich allen Menschen, ob gesund oder krank, gerne an die Hand geben möchte.
Vielen lieben Dank für deine wundervollen und aufschlussreichen Antworten. Mit vielen davon sprichst du mir aus der Seele. Auch wenn ich noch nicht ganz eine Mutlöwin bin, so bin ich dennoch durch dein Buch und die darauf folgenden vielen tollen Chatgesprächen auf dem besten Wege eine zu werden.
Krebs als Chance sehen
Ich hoffe, dass wir, Shila und ich, anderen zeigen konnten, dass mit der Diagnose Krebs nicht sofort alles aus ist, sondern das man Wege, neue Wege beschreiten kann und sollte.
Lasst uns den Krebs als Chance sehen und uns und unser Leben hinterfragen und umstrukturieren. In diesem Sinne, keine Macht dem Krebs.
Grüßle eure Ela
P. S.: Inspiriert worden dabei zu sein und über deine Krebserkrankung bei mir zu berichten? Dann melde dich gerne per Mail* bei mir.