Inhalt: Angelika Wagener, bekannt als Autorin vieler BastelbĂŒcher und Bastelqueen im Teleshopping war auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere. Beruflich und privat schwebte sie auf Wolken. Aus diesem heiteren Himmel traf sie die Krebsdiagnose wie ein Hammerschlag. War es das jetzt? War mit 57 Jahren alles vorbei? UnzĂ€hligen an Krebs erkrankten Menschen gehen die gleichen Gedanken durch den Kopf. Nach der ersten Schockstarre beschloss die Autorin den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Sie ĂŒberlieĂ die BekĂ€mpfung dieser heimtĂŒckischen Krankheit nicht nur ihren behandelnden Ărzten, sondern suchte nach Wegen, die schulmedizinischen Behandlungen zu unterstĂŒtzen. Lesen Sie, wie und ob es ihr gelang und was Angelika Wagener aus dieser Erkrankung fĂŒr ihr weiteres glĂŒckliches Leben gelehrt hat. Nehmen Sie teil an ihren Erfahrungen und prĂŒfen Sie, ob ihre RatschlĂ€ge auch fĂŒr Sie umsetzbar sind. Mit viel FingerspitzengefĂŒhl, praktischen Tipps und einem groĂen Schuss Humor geschrieben; versucht dieser autobiographische Ratgeber vielen betroffenen Menschen und deren Angehörigen Kraft und Mut zu geben.
Mein Fazit: Das vorliegende Buch bekam ich als Taschenbuch direkt von der Autorin Angelika Wagener zur VerfĂŒgung gestellt. Meine Rezension ist davon nicht beeinflusst.
Zum Cover ⊠schlicht und, mit dem Abbild der Autorin selbst, schön gestaltet.
Klick zum Buch
Zur Geschichte bzw zum Buch ⊠die Autorin Angelika Wagener nimmt uns hier mit zu ihrer Reise, von der Diagnose Brustkrebs zur Genesung. Dies macht sie sehr anschaulich und bietet gleichzeitig einige Dinge, die ihr geholfen haben. Ich war sehr angetan, wie anschaulich sie ihren Krankheitsverlauf mit ihrem Leser teilt. Wer sich darauf einlassen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.
Daten zum Buch
gelesene Version: Taschenbuch
Seitenzahl: 112 Seiten
Verlag: Tribus Verlag
Meine Bewertung:
4 BĂŒcher
Hier noch einige Informationen zur Autorin Angelika Wagener:
Ich hatte gestern wieder meinen jÀhrlichen Nachsorgetermin in der Strahlenklinik.
Es ist alles in Ordnung.
Die Ărztin, die bei mir die Nachsorge gemacht hat, hat mir einige Dinge gerade gerĂŒckt und dennoch wird sie sich nun mit meinem Radiologen, bei dem ich zur Mammographie bin, besprechen. Denn ich habe noch immer Schmerzen in der operierten Brust. Sie hat diese abgetastet und auch gemeint, dass sie die VerhĂ€rtungen spĂŒre. Jedoch soll ich mir deshalb keine Gedanken machen. Sie wird mit meinem Radiologen sehen, ob ich zusĂ€tzlich zur Mammographie noch eine Sonographie bekommen solle. Dies wĂŒrde sie in ihrem Schreiben an meine GynĂ€kologin dann empfehlen. Ich denke, und hoffe, jedoch, wenn die beiden dies beschlieĂen, dass man mich dann anruft, denn mein nĂ€chster GynĂ€kologentermin ist erst im August.
Dennoch bin ich soweit beruhigt und gehe auch nicht davon aus, dass irgendwas gravierendes ist. Ich muss einfach mehr Geduld haben und dann sind auch die Schmerzen in und um die Brust irgendwann weg.
Und damit seit auch ihr wieder auf dem neuesten Stand in Sachen Krebs bei mir.
Mein Herzensprojekt geht in die nĂ€chste Runde. Auch diesen Krebsi habe ich im Social Media kennengelernt und konnte sie, die liebe Anett, ziemlich schnell fĂŒr das Interview gewinnen. Doch lest selbst einmal, was sie zu sagen hat.
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Wer bist du? Mein Name ist Anett, ich bin 44 Jahre alt, gelernte Arzthelferin und Mutter eines 18 jÀhrigen Sohnes. Ich lebe zusammen mit meinem Partner im schönen Westsachsen.
Anett BrĂŒnnig
Seit meiner Diagnose bin ich zu Hause, arbeite inzwischen stundenweise auf Honorarbasis als virtuelle Assistentin und psychoonkologische Beraterin und kÀmpfe seit 2019 um eine Erwerbsminderungsrente, weil ich auf dem regulÀren Arbeitsmarkt nicht mehr eingesetzt werden kann.
Aktuell mache ich einen Onlinekurs zum Meditationsleiter.
Ich gÀrtner gerne, gehe wandern und hab mich mutig zum Pilgern gegen Krebs angemeldet.
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite? Mein Blog heiĂt „Horst muss sterben – Leben mit und nach Brustkrebs“
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose? Ich bekam im Juni 2018 die Diagnose invasives Mammakarzinom – Brustkrebs, schnell wachsend und schon ĂŒber 2cm groĂ.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung? Als erstes hab ich mir allen Ernstes Sorgen um unseren geplanten Schwedenurlaub gemacht. Ich weiĂ nicht wie oft ich das wĂ€hrend dem GesprĂ€ch den Arzt im Brustzentrum gefragt habe. Wir lachen da noch heute drĂŒber und ich hab natĂŒrlich dem Arzt ne Postkarte aus Schweden geschrieben.
Dann hatte ich neben Watte eigentlich erst mal die anderen im Kopf.
Wie bring ich das meinem Sohn bei?
Wie werden es meine Eltern verkraften?
Wie lang fall ich jetzt in der Praxis aus?
Ich könnte ja stundenweise arbeiten.
Und morgen sind wir ja zum Geburtstag eingeladen, na klasse.
Die Frau mit der Brustkrebs Diagnose war nicht ich! Ich bin die Arzthelferin, die jetzt alles organisiert.
Aber eins ploppte sofort als BauchgefĂŒhl auf – dann muss die Brust eben ab!
Das dieses GefĂŒhl richtig war, wussten wir dann 1 Jahr spĂ€ter.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Bloggen war mir nicht unbekannt und warum dann nicht ĂŒber Brustkrebs, ĂŒber meinen Brustkrebs?
Am Anfang hatte das auch mehr Tagebuch Charakter, im Laufe der Zeit wurde es informativ, aufklÀren und Mut machen.
Und was möchtest du damit erreichen? Einerseits ist es meine Art das Ganze zu verarbeiten. Andererseits wuĂte ich durch meine Arbeit als Arzthelferin, das Krebs ein Tabuthema ist und mit Klischees behaftet. Das wollte ich Ă€ndern und ich wollte auch meinem direktem Umfeld die Angst nehmen und mir auch, wenn ich ganz ehrlich bin.
Jetzt drei Jahre nach der Diagnosestellung möchte ich aufklĂ€ren, Tips geben, Mut machen und der Welt da drauĂen zeigen was es bedeutet mit dieser Diagnose, der Behandlung und ihren Folgen zu leben.
Foto privat
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben? Verliert nicht den Mut! Ihr dĂŒrft traurig, wĂŒtend, frustriert, enttĂ€uscht oder was auch immer sein, aber verliert nicht den Mut!
Kommuniziert offen! Sprecht oder schreibt darĂŒber, auch ĂŒber eure Ăngste oder das ihr gerade nicht weiter wisst. Euren Familien und Freunden geht es genauso und nur all zu of trauen die sich nicht zu fragen.
Bittet um Hilfe, sucht euch Hilfe und lernt Hilfe anzunehmen!
Ich weiĂ, das ist nicht einfach. Ich war und bin ein Macher und musste das auch lernen.
Es kommt der Punkt da braucht ihr Hilfe und ich habe oft bemerkt, das es Familie und Freunden gut tut, kleine Aufgaben ĂŒbernehmen zu können. EinkĂ€ufe, Fahrten zum Arzt, im Haushalt helfen, kochen, spazieren gehen und so vieles mehr.
Auch Selbsthilfegruppen kann ich da wirklich empfehlen und nicht zu vergessen Fachleute wie psychoonkologische Berater und Psychoonkologen.
DAS LEBEN GEHT WEITER UND ES IST TROTZDEM ODER GERADE DESWEGEN SCHĂN!!!
Ihr werdet nicht alle Tage glatzköpfig und sterbenskrank mit Ăbelkeit in der Ecke liegen!
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Vielen lieben Dank fĂŒr deine ehrlichen und wundervollen Antworten liebe Anett.
Wer von meinen Lesern nun gerne mehr wissen möchte von Anett, dann kommentiert einfach unter diesem Beitrag. Anett und ich wĂŒrden uns sehr darĂŒber freuen. Und denkt daran, auch wenn wir Krebs haben, wir beiĂen niemanden, der uns was fragt.
Es geht mal wieder mit meinem Herzensanliegen âKrebsi fragt Krebsiâ weiter und dieses Mal durfte ich eine fĂŒr mich sehr wichtige Person interviewen. Die sĂŒĂe Antje. Ganz am Anfang meier Diagnose, was sie die Person, die mich aufgefangen hat. Ich konnte, und kann noch, stets mit all meinen Fragen und Sorgen bezĂŒglich meiner Erkrankung kommen und dafĂŒr bin ich ihr unendlich dankbar. Doch lest einfach selbst einmal, was Antje mir geantwortet hat.
Wer bist du?
Eines vorwegâŠMichaela hat gesagt ich darf so viel erzĂ€hlen wie ich will J âŠob das gut ist, wird man sehenâŠ
Also, ich bin AntjeâŠich komme aus Bremen und geh mittlerweile auf die 50 zuâŠich kann sie quasi schon am Horizont erahnen und ein bisschen erkennenâŠ
Ich bin Stationspflegeleitung auf einer gynĂ€kologischen Station und in meiner Freizeit bin ich vielseitig unterwegsâŠzum Beispiel blogge ich ĂŒber mein Leben, Musik und BĂŒcherâŠ
ĂŒber das Schreiben habe ich gelernt meine Gedanken in die Welt zu lassenâŠsie mir von der Seele zu nehmenâŠ
Ich zeichne sehr gerne – habe vor 2 Jahren fĂŒr mich dabei Sketchnote entdecktâŠseit dem sketchnote ich fast jeden Tag irgendetwas aus meinem Alltag oder aus einem Buch, das ich gerade lese oder Musik, die ich höre und die mich berĂŒhrtâŠ
Ich lese fĂŒr mein Leben gernâŠam liebsten abends im DunkelnâŠso entstand dann auch mein Blog âwww.LesenimDunkeln.deââŠ
Titelbild von Antjes Blog #fack.ju.krebs
Mit meinem Mann, meinem Sohn und meinem Vater habe ich seit letztem Jahr eine Parzelle â auch darĂŒber gibt es viel zu berichtenâŠda teilen mein Mann und ich uns den Blog âwww.punk-gemuese.deââŠ
Ich geh gern wandern und auf Konzerte â wenn Corona es wieder zulĂ€sstâŠam liebsten verbringe ich meine freie Zeit aber mit meinem Mann â meinem SeelenmenschenâŠmeinem KomplizenâŠbesten FreundâŠLiebhaberâŠEhemannâŠVater meines SohnesâŠund da ist dann schon fast egal was wir machenâŠmanchmal einfach nur schweigenâŠmanchmal bis spĂ€t in die Nacht reden â ĂŒber Gott und die WeltâŠmanchmal Geschichten zusammen spinnen die nie jemand auĂer uns hören wirdâŠ
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Der Blog mit dem alles begann und ich mein altes Leben hinter mir lieĂ, heiĂt, wie sollte es anders sein, FACKJUKREBS
Hier geht es um meine Erkrankung und TherapieâŠum meine GefĂŒhleâŠum Gedanken, die die Erkrankung mit sich brachte und immer noch bringtâŠ
begonnen hat das damals auf einer Facebookseite mit dem Namen âTherapie-TagebuchââŠ
genau das war es nĂ€mlichâŠmein TagebuchâŠmeine GedankenâŠirgendwann reichte mir das nicht mehr aus und mein Mann musste mir einen Blog bastelnâŠ
wer Lust hat kann mich dort gern besuchen, auch wenn es mittlerweile ruhiger geworden ist, freu ich mich immer ĂŒber neue LeuteâŠ
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Ich habe BrustkrebsâŠHormonrezeptor positivâŠ
HeiĂt mein Krebs wurde gefĂŒttert von den Ăstrogenen meines KörpersâŠ
Meine Diagnose bekam ich Anfang April 2015 – genauer gesagt am 10.04.2015âŠ
Festgestellt hatte ich meinen Knoten allerdings schon am 04.04. – OstersamstagâŠeinfach so nach dem duschenâŠbeim eincremenâŠ
hĂ€? was warân das?âŠnoch mal drĂŒber gegangenâŠBlutleere im KopfâŠscheiĂeâŠdie Brust sieht auch anders ausâŠ
Das kann nicht seinâŠwas mach ich denn jetzt?
Krebs ist kein Notfall (bekam auch ich von einer Ărztin zuhören) â das kann man aber auch nur von sich geben, wenn man auf der anderen Seite des Tisches sitztâŠich fĂŒhlte mich definitiv wie ein NotfallâŠich hatte das GefĂŒhl, das hier ein Angriff auf mein Leben gestartet wirdâŠund keiner kann mir helfenâŠich muss noch drei Tage warten, bis mir ein Arzt weiterhelfen kannâŠ
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Meine ersten Gedanken weiss ich noch sehr genauâŠdie Zeit bis ich aber meinen Befund bekam, war ein stĂ€tiges auf und abâŠ
der Ultraschall gar nicht so schlimmâŠ
die Mammographie komplett ohne BefundâŠhĂ€tte es nicht diesen Tastbefund gegeben, wĂ€ren die Bilder als unauffĂ€llig durchgegangen…
als ich meine Stanze bekam, sagte die Ărzte âbleib mal ganz ruhigâŠdas Material sieht erstmal okay ausâŠdas kennen wir auch andersâ…
fĂŒr mich war zu diesem Zeitpunkt aber schon klar, was das alles bedeutetâŠich bin Krankenschwester, in der GynĂ€kologieâŠ
einen Monat vorher hatte ich gerade meine PrĂŒfung in der Weiterbildung âBreast Nurse – Fachkrankenschwester fĂŒr Brusterkrankungenâ abgelegtâŠmein Thema war âdie BrustselbstuntersuchungââŠ
tja hat geklappt wĂŒrde ich sagenâŠder getastete Befund hatte eine GröĂe von 7 mmâŠ
aber ich schweife abâŠ
man muss wissen, ich habe mich damals in die HĂ€nde meiner Ărzte begeben und auch behandeln lassenâŠmit denen ich auch sonst zusammen arbeiteâŠsomit war ich mit diesen Leuten auch auf DUâŠsie sind in gewisser Weise mein ZuhauseâŠund genau das hat mir auch gut getanâŠkein anonymer Fall zu seinâŠ
da mein Mann damals gerade einen neuen Job angefangen hatte, wollte ich nicht das er mich zu den Untersuchungen begleitetâŠdafĂŒr war eine meiner besten Freundinnen an meiner SeiteâŠ
als wir an diesem Freitag in die Ambulanz kamen um das Ergebnis der Stanze zu erfahren, war das sehr interessantâŠzumindest im NachblickâŠes war gefĂŒhlt viel leiserâŠkeiner vom Personal war zu sehenâŠ
dann kam die Ărztin und nahm uns mitâŠin ihrer Hand hielt sie eine stationĂ€re AkteâŠmein Gedanke? âoh sie hat sich schon mal gleich die Akte vom nĂ€chsten Patienten mitgenommenââŠdann sitzt sie uns gegenĂŒber und sagt als erstes âes tut mir so leidââŠ
ich höre den Satz und schaue einfach stumpf an ihr vorbei aus dem FensterâŠmeine Freundin greift meine HandâŠda drauĂen vor dem Fenster steht ein Chirurg und rauchtâŠmein Gedanke? âwarum seh ich den eigentlich immer nur rauchen?â
und dann? Als hĂ€tte es einen Knall gegeben, hatte ich ganz plötzlich das GefĂŒhl âich sitze im falschen ZugâŠdas hier ist nicht mein ZugâŠich muss hier rausâŠganz schnellââŠich bin an diesem Tag in ein tiefes schwarzes Loch gefallenâŠallein hĂ€tte ich da niemals wieder raus gefundenâŠund ich bin froh das viele Menschen ganz spontan da waren und fĂŒr mich Hoffnung hatten, die ich selbst nicht aufbringen konnte…
heute weiĂ ich, es war alles richtig damalsâŠes war mein ZugâŠund es war auch mein Koffer, der neben mir standâŠmanchmal hilft mir jemand ein bisschen beim tragenâŠaber es wird immer mein Koffer bleibenâŠund auch mein ZugâŠ
bis ich an diesen Punkt kommen konnte, verging aber sehr viel ZeitâŠviele TrĂ€nen flossenâŠviele Lach- und Sorgenfalten wurden gebildetâŠ
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Mit meiner Diagnose hatte ich erst das GefĂŒhl allein zu seinâŠniemanden zur Last fallen zu wollenâŠmich verkriechen und schweigenâŠaber das ist BlödsinnâŠdiese Erkrankung befĂ€llt nicht nur dichâŠsie befĂ€llt dein ganzes UmfeldâŠdeinen FreundeskreisâŠdeine FamilieâŠdeinen PartnerâŠdeine KinderâŠdie ArbeitâŠBekannteâŠeinfach alle die mit dir zu tun habenâŠmeine eine Freundin sagt immer âso ein bisschen habe auch ich Krebs gehabtââŠund jeder hĂ€ngt mit seinen eigenen Gedanken herumâŠkeiner mag seine Ăngste klar Ă€uĂernâŠsind sie doch sehr verschiedenâŠmein Mann hatte Angst das ich sterbeâŠer hat sich vor allem auch Gedanken darĂŒber gemacht wie er mit unserem Sohn allein klar kommen wirdâŠob es finanziell alles klapptâŠich hatte Angst meinen Mann und meinen Sohn verlassen zu mĂŒssenâŠâvergessen zu werdenââŠich wollt den beiden doch noch so lange auf den Geist gehenâŠ
Der Blog war erst nur mein VentilâŠdas was ich nicht aussprechen konnte, konnte ich aber schreibenâŠund wenn ich Freunde traf, dann wollte ich nicht immer beantworten wie es mir auf Grund der Krebserkrankung geht â ich wollte darauf nicht reduziert werdenâŠich wollte ĂŒber das Leben redenâŠĂŒber die schönen DingeâŠalso bekamen sie alle den Link zu meinem Blog und die Aufforderung doch einfach dort zu lesen, wenn sie wissen wollten wie es gerade mit der Therapie aussiehtâŠdas hat gut funktioniertâŠ
Leute die mich besuchten, erzĂ€hlten mir einfach aus ihrem LebenâŠsehr selten hatte der Krebs eine groĂe Rolle darin gespieltâŠnach und nach fanden aber auch andere Brustkrebserkrankte ihren Weg auf meinen BlogâŠsie sprachen mir Mut zuâŠholten sich selbst aber auch eine Portion Mut bei mir abâŠes wurde ein Nehmen und Geben daraus…und das tat gut und tut es noch heuteâŠund, ich war definitiv nicht alleinâŠich lernte ĂŒber den Blog mich immer wieder auf das Positive zu konzentrierenâŠim Netz findet man leider halt oftmals nur negativesâŠMenschen denen es nicht gut geht, die aber auch kein Licht sehen wollenâŠdie du mit positiven Worten nicht erreichen kannstâŠdavon wollte ich mich distanzierenâŠdie taten mir einfach nicht gutâŠalles Doofe hat auch immer etwas positivesâŠnicht immer sofort erkennbarâŠaber trotzdem daâŠund das galt es fĂŒr mich zu entdeckenâŠes gibt von mir mehr lachende als weinende Fotos aus dieser ZeitâŠmein Sohn hat immer Bilder gemalt mit lĂ€chelnden GesichternâŠimmer mich zwischen ihn und seinem VaterâŠdas hat mir gezeigt, wie auch er mich mit seinen 6 Jahren wahr nimmt â lĂ€chelnd, aber Schutz und Halt suchendâŠ
Um auf die Ausgangsfrage zurĂŒck zu kommen â mein Blog soll anderen Menschen Mut machenâŠsie nicht die Hoffnung verlieren lassenâŠBrustkrebs zĂ€hlt zu dem chronischen ErkrankungenâŠegal wie gut oder schlecht deine Prognose istâŠes wird dich dein restliches Leben begleitenâŠmanchmal nur still und leiseâŠmanchmal in Form von AngstâŠoder auch von SchmerzenâŠ
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Such die Menschen die dir gut tunâŠmeide die anderen⊠vertraue auf dich und deine GefĂŒhle â du weiĂt am besten was gut fĂŒr dich istâŠund wenn die Angst kommt, dann versuch sie zuzulassenâŠschick sie dann aber auch weiterâŠdas ist nicht einfachâŠdas weiĂ ich selberâŠich hatte einen schönen Spruch den ich mir auch heute noch in Erinnerung rufe, wenn die Angst mal wieder ĂŒbermĂ€chtig wird
âWenn wir uns stĂ€ndig Sorgen machen, fallen wir einzig und allein unseren Fantasien zum Opfer und sind unfĂ€hig zu handeln, weil es eben Fantasien und nicht Tatsachen sind, die uns bedrohen.â
Seit damals ist nichts mehr wie es wahrâŠich habe 5 Jahre gebraucht um die Worte einer Psychologin zu verstehen, die von einer âPosttraumatischen Belastungsstörungâ sprachâŠaber, in meinem heutigen Leben 2.0 wĂ€re nichts wie es ist, wenn es damals nicht gewesen wĂ€re wie es warâŠmein Leben ist schönâŠich liebe esâŠund ich lebe es mit all meinen SinnenâŠund all seinen FacettenâŠ
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Liebe Antje, vielen lieben Dank fĂŒr deine ausfĂŒhrlichen Antworten und den Einblick in deiner Krebserkrankung und wie du damit umgehst. Auch Danke ich dir persönlich vielmals, dass du stets ein offenes Ohr fĂŒr mich hast. Bleib wie du bist, ich hab dich lieb.
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Ich hoffe, dass ihr anderen das Interview interessant und informativ fandet. Ist vielleicht ein weiterer Krebsi hier gelandet und hÀtte Lust sich meinen Fragen zu stellen? Dann schreibt mich einfach per Mail (im Impressum) an.
Es ist wieder soweit und ich konnte wieder einen Krebsi gewinnen, der mir bei meinem Herzensprojekt hilft. Ich möchte ja damit erreichen, dass niemand mehr angst vor dem Thema Krebs hat und auch uns Krebsis darauf anspricht.
Dieses Mal konnte ich wieder eine meiner lieben Autorinnen gewinnen und zwar die liebe Astrid Hannemann. Eines ihrer BĂŒcher (Link) habe ich vor einigen Jahren hier vorgestellt, ja und als ich die Diagnose bekam, war auch sie eine der ersten, die mir ihre Hilfe im Umgang damit anbot und heute nun ist sie auch bei meinem Projekt dabei.
Ich habe ihr, wie den anderen bisher auch schon, meine Fragen stellen dĂŒrfen und nun lest einfach mal, was sie zu erzĂ€hlen hat.
Ich bin Astrid, im August 1960 geboren, somit unverwĂŒstliche 60 Lenze alt und seit letzten Herbst im Vorruhestand. Was ich ausgiebig genieĂe.
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Einen Blog oder Homepage habe ich bisher nicht, nur eine Facebook-Gruppe, die sich aber mit meinen Romanen beschÀftigt und nichts mit Krankheiten zu tun hat..
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Im September 2012 wĂ€hrend einer Vorsorge Untersuchung wurde bei mir ein Knoten in der Brust festgestellt, worauf hin meine Ărztin mich zu einer Biopsie schickte.
Das Ergebnis war dann leider positiv. Zu meinem GlĂŒck ist aber nach der Behandlung bisher nichts Neues aufgetreten.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Nach der Diagnose hab ich erstmal gar nicht groĂ drĂŒber nachgedacht. Okay, ich hab Krebs. Haben tausende andere auch. Und jetzt werden einige lachen und die anderen den Kopf schĂŒtteln:
Ich bin als erstes zum Chinesen und hab mir ein ausgiebiges Mittagessen im Restaurant gegönnt. Dann bin ich zu Schwester und Schwager (meine Schwester arbeitet in einem medizinischen Beruf und konnte das fachchinesisch fĂŒr alle besser deuten). Ich glaube, alle Verwandten waren betroffener als ich selbst. Nachdem es sich rum gesprochen hatte, kamen Kommentare wie: âAch du Arme! Wie schrecklich, was machst du denn jetzt? Ich wĂŒrde nur in der Ecke sitzen und heulen. Und Chemo, dann fallen dir doch alle Haare aus! Ausgerechnet du!â
Also, das war nun mein geringstes Problem. Haare wachsen auch wieder. Rum heulen hat mich noch nie vorwÀrts gebracht. Und warum ich NICHT? So besonders bin ich nicht, dass ich von allen Krankheiten verschont bleiben sollte. Augen zu und durch! Was keine Miete zahlt fliegt raus.
NatĂŒrlich war die Chemo eine ziemliche Plagerei. So viele Krebs Varianten es gibt, so viele Chemos gibt es auch. Trotz Mitteln gegen die Ăbelkeit war mir stĂ€ndig schlecht. Alles hat nach Seife geschmeckt, ich war schlapp wie ein alter Hering. Ich bin 10 Schritte mit dem Hund raus und habe mich danach gefĂŒhlt als hĂ€tte ich einen Berg bestiegen. Und von der Bestrahlung danach hatte ich einen fetten Sonnenbrand unter dem Arm. Aber nie bin ich auf den Gedanken gekommen, die Krankheit ĂŒber mich herrschen zu lassen!
Beim Frisör hab ich rigoros die Haare militĂ€risch kurz abrasieren lassen â zu dem Zeitpunkt konnte ich die schon bĂŒndelweise vom Kopf nehmen – und mir zwei PerĂŒcken ĂŒber die Krankenkasse ausgesucht. Meine Frisörin hat geheult. WĂ€re es nicht Winter gewesen, ich wĂ€re ohne PerĂŒcke gegangen. Auf Fragen habe ich wahrheitsgemÀà geantwortet aber ich wollte nie bemitleidet werden.
Ganz wichtig ist positive UnterstĂŒtzung der Familie. Ich hab ne tolle Schwester und Schwager, liebe Freunde und eine tolle Gemeinde um mich herum. Die mich oft besucht haben, fĂŒr mich eingekauft, mal was geputzt wenn ich nicht konnte. Und ich war immer ganz sicher der Tod ist nicht das Ende von Allem, nur eine TĂŒr. Es geht danach weiter. Wenn es mich derart treffen wĂŒrde dann ist das eben so.
Nach so einer Erkrankung sieht man aber die Welt doch aus einem anderen Blickwinkel. Hat ein besseres Auge und mehr SensibilitĂ€t fĂŒr kranke Menschen. Man geht immer mit einem mulmigen GefĂŒhl zur Kontrolle. Und ist sehr erleichtert wenn alles gut ist.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
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Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Zum guten Schluss:
Gebt euch selbst nicht auf! Denkt positiv! UnterstĂŒtzt eure natĂŒrlichen SelbstheilungskrĂ€fte. Ich wĂŒrde heute keine Chemo mehr machen lassen ( die richtet zu viel Schaden an) sondern neben einer Bestrahlung mehr auf die Natur vertrauen.
Lasst die Krankheit nicht euer Leben bestimmen! Das ist nicht immer einfach aber machbar. Sprecht offen darĂŒber und versteckt euch nicht. Auch das hilft.
Und: Wer mag, darf sich gerne bei Gelegenheit mal mit mir unterhalten.
Ich arbeite derzeit am neuen Roman und freue mich schon auf die Veröffentlichung. Und ich gedenke noch viele Weitere zu schreiben!
In diesem Sinne!
Bleibt stark und gesund.
Eure Astrid
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Liebe Astrid, vielen lieben Dank fĂŒr deine wundervollen Antworten und deinen Einblick in deine Krankengeschichte.
Wenn nun ein weiterer Krebsi Lust hat sich meinen Fragen zu stellen, so schreibt mich einfach per Mail (im Impressum) an.
Meinen Lesern möchte ich mit auf den Weg geben, geht offen mit dem Thema um und sprecht die Betroffenen ruhig an, wenn es nicht gewollt ist, dann werden sie es schon sagen. Im allgemeinen, wollen wir ganz normal behandelt werden und nicht mit Samthandschuhen.
In diesem Sinne, bleibt gesund und achtet auf euch und euren Körper.
Mir ist klar, das wir heute Ostermontag haben und ich hoffe doch, dass ihr alle, ein ruhiges und wundervolles Osterfest mit euren Lieben hattet. Doch auch an solchen Tagen beschĂ€ftigt mich das Thema Krebs sehr stark. Nicht nur, weil mich selbst dieser miese Beifahrer erwischt hat, sondern eben auch, weil einfach zu hĂ€ufig darĂŒber geschwiegen wird. Genau deshalb habe ich diese Aktion auf meinem Blog ins Leben gerufen und durfte schon einige andere Betroffene interviewen, so wie auch heute wieder.
Dieses Mal stand mir die liebe Birgit Rede und Antwort. Sie habe ich ĂŒber Instagram bzw die Cancer Unites-WhatsApp-Gruppe einfangen können.
Lest doch einfach mal, was sie mir geantwortet hat:
Wer bist du?
Birgit Göttlich
Ich bin Birgit Göttlich, 50 Jahre alt und dreifach Mama von 2 Töchtern 14 und 24 Jahre und einem Sohn, der Aufgrund eines Nephroblastoms leider nur 3 Jahre alt werden durfte.
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Ihr findet mich auf Instagram unter: birgit_goettlich
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Birgit mit ihrem JĂŒngsten wĂ€hrend der Chemo
Ich erhielt im Alter von 36 Jahren zum ersten Mal die Diagnose Brustkrebs Her 2 neu 3+.Mein 3. Kind war gerade erst 4 Monate alt und bereits im 6. Monat der Schwangerschaft stellte ich AuffĂ€lligkeiten fest, die aber zunĂ€chst nicht als Krebs erkannt wurden. Statt Krabbelgruppe und Babyschwimmen stand nun fĂŒr mich OP, Chemotherapie, Bestrahlung, Antikörper und Antihormontherapie auf dem Programm. Weitere 5 Jahre spĂ€ter wurde bei der jĂ€hrlichen Mammographie ein Rezidiv entdeckt. Es entpuppte sich als DCIS und ich kam diesmal mit OP und weiteren 5 Jahren Antihormontherapie davon.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Birgits GroĂe mit ihrem Bruder, als dieser noch lebte.
Am Tag meiner Erstdiagnose dachte ich, dass sei mein Todesurteil und ich werde meine Kinder nicht aufwachsen sehen. Ich habe zum damaligen Zeitpunkt nicht geglaubt, dass man eine Krebsdiagnose ĂŒberleben kann. FĂŒr mich war damals Krebs = Tod. Zu viele Kinder hatte ich in dem Jahr mit meinem Sohn auf der Kinderonkologie sterben sehen.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Ich habe mich entschlossen darĂŒber zu schreiben, weil ich finde, dass Krebs immer noch ein Tabu Thema ist, mit dem sich Menschen nur auseinandersetzen , wenn Sie selbst oder ein naher Angehöriger erkranken. Als unser Sohn damals erkrankte, wurden wir plötzlich von vielen gemieden, als hĂ€tte er eine ansteckende Krankheit. Aussenstehende wissen oft nicht wie sie sich verhalten sollen. Ohne Haare wird man komisch angesehen , mit Haaren gefragt wieso man noch nicht wieder arbeitet, da man doch wieder gesund ist.
In erster Linie möchte ich Betroffenen Mut machen zu kĂ€mpfen. Mit meiner Geschichte möchte ich aber auch zeigen, dass Krebs wirklich jeden treffen kann, denn Krebs kennt kein Alter. Ich möchte das Thema Krebs aus der Tabuzone holen, damit sich die Menschen mehr mit dem Thema auseinandersetzen, denn Vorsorge kann Leben retten. Je frĂŒher man Krebs entdeckt umso gröĂer sind meist die Heilungschancen.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Allen Neuerkrankten möchte ich sagen, geht einfach einen Schritt nach dem anderen und setzt euch kleine Ziele. Seht die Therapie als Chance wieder gesund zu werden und nicht als Feind, auch wenn es euch manchmal schlecht gehen wird. Verliert nie die Hoffnung, denn es lohnt sich zu kĂ€mpfen. Wenn ihr möchtet vernetzt euch mit anderen Betroffenen oder entsprechenden Seiten, die immer ein offenes Ohr haben und euch aufkommende Fragen beantworten können. Wenn ihr in irgendeiner Form Hilfe benötigt, scheut euch nicht, danach zu Fragen und auch Hilfe anzunehmen. Es gibt ein Leben nach dem Krebs und keiner sollte allein kĂ€mpfen mĂŒssen.
Eure Birgit
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Liebe Birgit, ich sage ganz lieben Dank fĂŒr deine Zeit und das du mir bei meinem Vorhaben geholfen hast. Ich wĂŒnsche dir und deiner Familie alles erdenklich gut und ich hoffe, wir bleiben in Kontakt.
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FĂŒhlt sich ein anderer Betroffener auch angesprochen und wĂŒrde mir gerne bei meiner Blogaktion helfen wollen? Dann meldet euch einfach per Mail (im Impressum) bei mir.
Allen möchte ich sagen, Krebs kennt kein Alter und wir Betroffenen mĂŒssen nicht mit Samthandschuhen angefasst werden oder die Krankheit totgeschwiegen werden. Lasst uns gemeinsam drĂŒber reden, nur so erreichen wir mehr Akzeptanz.
In diesem Sinne, gebt acht auf euch und bleibt bzw werdet gesund.
Es geht mit meiner mir wichtigen Blogaktion weiter und dieses Mal konnte ich einen anderen Krebsi gewinnen, mit dem ich ĂŒber Instagram in Kontakt gekommen bin. Ich durfte der lieben Nadja von Th!nk Pink meine Fragen stellen und schaut mal, was sie mir geantwortet hat:
Wer bist du?
Eine leidenschaftliche Chaosqueen von knapp 1,60 m with a touch of pink, die das Herz am rechten Fleck trĂ€gt. Eine Lady mit viel Stil, die so wie sie heiĂt einfach leben will und eine Mama von zwei mini.meÂŽs die in Mitten einer liebevollen Familienbranche mit Ihrem Mann dem Alltag zauberhaften Spirit verleiht.
Nadja (fotografiert von Rita Rohde | HomeFotoStudio)
Als eigentliche AnĂ€sthesieschwester habe ich das Motto âkomm, lass mal Leben rettenâ neu definiert, denn der Himmel muss warten! Oder???
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Na, ganz typisch â wie soll es auch anders sein im Web: âthink-pink.clubâ. Aber auch bei Instagram zu finden unter think_pink.club wie auch auf Facebook think-pink.club oder ganz einfach Nadja Will đ.
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Mein ungebetener Gast Mr. Cancer nennt sich Brustkrebs. Ohne âsave the date Karteâ hatte er 2017 heimlich Obdach gefunden- rechte Brust ohne weitere Besucher.
Die Diagnose war Freitag der 13. Oktober 2017. Dr Tag an dem mein Herzensprojekt quasi befruchtet wurde. Die 2,7 cm waren sozusagen die Geburtsstunden des think pink clubsÂź.
VerrĂŒckt aber wahr.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Da blieb mir nicht viel ĂŒbrig: tatsĂ€chlich waren die ersten Gedanken, dass meine gröĂte Angst wahr geworden war an Brustkrebs zu erkranken- UND ich diesen Film sicher nicht mitspielen werde und ganz klar formuliert hab- den Bestatter bestellen zu lassen.
Das war es dann. Zack Leben vorbei- ohne mit entscheiden zu dĂŒrfen?! Was sollte das denn?
Dieses Drehbuch hat mich so wahninnig enttÀuscht⊠ich war wie gelÀhmt, da ich von der engagierten Krankenschwester zur hilflosen kranken Schwester wurde!
Mein behandelnder Chefarzt hatte mir aber den Deal meines Lebens vorgeschlagen:
âich verspreche Ihnen was, ich mache Sie wieder gesund- aber die mentale Einstellung ist entscheidend, ok?!â Ich bin den Deal eingegangen â hatte ich eine andere Wahl, auĂer zu vertrauen? Und aufgrund meines Behandlungsteams, meiner Familie & Freunde wie auch Kollegen war es mir möglich, Schritt fĂŒr Schritt fĂŒr das Leben zu kĂ€mpfen und an mentaler StĂ€rke zu wachsen! Der Chef hat sein Versprechen gehalten und ich habe quasi ein Tattoo im Kopf. Und meine Arbeitszone wurde zu meiner lebensrettenden Therapiezone. Klinik mal anders- und hier fĂ€ngt die Geschichte meines pinken Movement an- was machen eigentlich all die , die von dem ganzen klinischen, der Medizin und den Konditionen nichts wissen.
Kurz: mein Job war doch quasi meine Rettung- fing ja schon bei der Diagnose an. BelĂ€chelt hat mich meine niedergelassene GynĂ€kologin âSie sind ein Hypochonderâ sagte Sie- es wĂ€ren Verspannungen in der Brust. Sie hat NIX getastet.
WÀre ich nicht die, die was von ihrem Körper und der Medizin versteht wÀren die 20-30 % nicht auf meiner Seite gewesen, heute noch da zu sein!
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Das werde ich öfter gefragt. Ja warum eigentlich?? Genau aus der Erfahrung, dass mich nur noch eins da sein lĂ€sst: mein Beruf, mein Wissen und Ărzte die mich ernst genommen haben!
Weil ich erfahren habe, was möglich ist und was nicht. In der Schwere der Erkrankung Krebs, dessen Therapie und dessen Aushalten begleitende MaĂnahmen, Expertise und QualitĂ€t sind nicht einfach zu finden. Mehrwert schaffen, Wissen bĂŒndeln und fĂŒr jedes Individuum steht ein engagiertes Netzwerk zur VerfĂŒgung. SektorenĂŒbergreifend. Klinisch fehlt es an so vielen Informationen & Möglichkeiten, ein WIR das begleitet, bleibt und dir deinen Rucksack fĂŒr deinen Weg packt- ist all mein Engagement und dies meines Teams wert. Es ist die passende ErgĂ€nzung zur unabdingbaren, wertvollen Schulmedizin.
Als AnĂ€sthesieschwester einer maximalen Versorgungsklinik, weiĂ ich wo, dass Gesundheitssystem LĂŒcken aufreiĂt. Klinisch erhĂ€ltst du eine Fallnummer- aber was passiert mit dir als Krebspatient, wenn du mal wieder im âWartesaal KREBSâ freundlich Platz nehmen darfst?! Mit dem Denken aufrĂ€umen, Synergien schaffen und Bewusstsein fördern âŠ. Ziel: PrĂ€ventiv alle Ladies fĂŒr einem brustbewusstes Leben aufklĂ€ren, den jĂ€hrlich 70.000 Ladies die an Brustkrebs erkranken einen Platz bieten und Flugkraft mit Medizinern | Interessierten entwickeln.
Ein WIR- gemeinsam statt einsam fĂŒr das Leben â gegen den Krebs!
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
âWenn es einen Glauben gibt, der Berge versetzen kann- so ist es der Glaube an die eigene Kraft!â Marie von Ebner-Eschenbach
With a touch of pink, eure Nadja
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Vielen lieben Dank liebe Nadja, fĂŒr die wundervollen und sehr informativen Antworten. Ich wĂŒrde sagen, wir alle habe dadurch ein wundervolles Bild von dir und deinem Blog erhalten. Damit dich nun auch noch mehr besuchen können, habe ich hier noch den Link fĂŒr alle mitgebracht. Schaut euch unbedingt mal um bei ihr, es lohnt sich.
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Hat nun noch ein anderer Krebsi Lust bekommen und wĂŒrde mir gerne einige Fragen beantworten? Dann meldet euch einfach per Mail (im Impressum) bei mir. Bis dahin…
Und endlich darf ich euch wieder einen Krebsi vorstellen, der mir bei meiner Mission ein besseren Umgang mit Krebspatienten, hilft. FĂŒr meine Aktion âKrebsi fragt Krebsiâ konnte ich dieses Mal eine liebe FB-Freundin gewinnen, die ich eigentlich durch eine Buchgruppe dort kennen gelernt habe und durch einige wundervolle und sehr intensive GesprĂ€che haben wir festgestellt, dass wir beide leider diesen miesen Beifahrer haben/hatten. Ja und da lang es nahe, dass ich sie einfach fragte, ob sie bei meiner Blogaktion mitmachen wĂŒrde und deshalb könnt ihr nun hier mein Interview mit meiner sĂŒĂen Patzi lesen. Viel SpaĂ dabei!
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Wer bist du?
Mein Name ist Patricia oder auch Patzi Metzger, bin 51 Jahre und wohne im Rhein-Main-Gebiet.Â
Patzi
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Die meisten kennen mich unter meinem Autorennamen Sandrine Dupont. Auf Facebook und Instagram findet ihr mich unter diesem Namen. Oder auf meiner Homepage (www.sandrinedupont.de)
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Ich habe Ende Februar 2015 die Diagnose invasiv-lubolĂ€res Mama-Carzinom bekommen, also Brustkrebs. Diese Krebsform ist recht selten und verbreitet sich schnell im befallenen Gewebe. Der Tumor mit dem gesamten DrĂŒsengewebe und Warzenhof/Nippel wurde dann Mitte April 2015 entfernt. Dann folgte im heiĂesten Sommer des Jahrzehnts die 28 Bestrahlungen und im Februar 2016 der Wiederaufbau mit Gewebeentnahme aus der Bauchdecke.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Mein erster Gedanke war keiner. Der zweite: „Warum ich?“ Ich bin im Jahr 2008 sehr schwer an der Leber erkrankt und hĂ€tte die OP*s im Jahr 2009 fast nicht ĂŒberlebt. Und dann Krebs? Was wollte mir das Schicksal damit sagen? FĂŒr mich brach eine Welt zusammen. Und auch meine gesamte Familie litt sehr.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Mir ist es wichtig zu zeigen, dass wir Betroffenen uns nicht verstecken mĂŒssen oder nicht ĂŒber unsere Erkrankung reden dĂŒrfen. Ja, es ist schwer zu ertragen, fĂŒr uns und auch fĂŒr unsere Freunde und Familienangehörigen. Aber es ist NICHTS, was totgeschwiegen werden muss. Es ist nicht unsere Schuld, daran erkrankt zu sein. Wir wurden nicht gefragt, ob wir diesen Krebs wollen oder ob es uns grad passt, dass unser Leben nie wieder so sein wird wie es mal war. Wir mĂŒssen die Ăffentlichkeit aufrĂŒtteln und um VerstĂ€ndnis bitten. Denn diese Erkrankung verĂ€ndert alles. Und wir brauchen die Hilfe aller Menschen in unserem Umfeld. Nicht nur fĂŒrs Zuhören, sondern auch durch tatkrĂ€ftige UnterstĂŒtzung. Fragt nicht, wie kann ich helfen, sondern kommt vorbei und ĂŒbernehmt einen Teil unserer Hausarbeit zum Beispiel. Der Zusammenhalt ist so wichtig. Ich hatte diese UnterstĂŒtzung zum GlĂŒck.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Versteckt euch nicht. SchĂ€mt euch nicht dafĂŒr, Hilfe zu brauchen und nehmt sie an, wenn sie angeboten wird. Denn nur, wenn wir uns gegenseitig unterstĂŒtzen, können wir das schaffen. Ihr seid nicht allein mit eurem Schicksal. Sucht euch Helfer, fĂŒr den Alltag und auch sonst. Niemand muss das allein ertragen.
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Vielen lieben Dank Patzi, fĂŒr das wundervolle und aufschlussreiche Interview. Ich hoffe, dass damit auch jeder, der diesen Beitrag nun liest, weiĂ, dass wir eben darĂŒber reden. Krebs sollte niemals totgeschwiegen werden.
An all jene, die selbst davon betroffen sind und Interesse haben ebenfalls ihre/seine Geschichte bei mir zu erzÀhlen, schreibt mich doch einfach mal per Mail (steht im Impressum) an.
Bis zum nÀchsten Interview und bleibt bzw werdet gesund!
Was fĂŒr ein Tag, nicht nur, das heute mein SeebĂ€r Geburtstag hat, nein, es ist auch noch Weltkrebstag. Ja und wie kann ich den besser wĂŒrdigen, wenn nicht mit einem neuen Interviewpartner fĂŒr meine Blogaktion âKrebsi fragt Krebsiâ.
Auch dieses Mal fand ich meinen GesprĂ€chskrebsi ĂŒber dieWhatApp-Gruppe, in der sehr viele Krebsis unterwegs sind. Deshalb begrĂŒĂt mit mir die liebe Sandra von Krebsfroh und lest euch einfach mal ihre Antworten zu meinen Fragen durch.
Das Interview:
Wer bist du?
Ich bin Sandra, aktuell 37 Jahre alt und erwarte ich einigen Wochen mein zweites Kind. Ich bin verheiratet und lebe im Raum MĂŒnchen.
2016 bekam ich Anfang 30 die Diagnose Brustkrebs, was meine ganze Welt auf den Kopf stellte. Aus heutiger Sicht: im positiven Sinne.
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Seit Hebst 2020 betreibe ich den Blog âkrebsfrohâ (www.krebsfroh.de), zudem bin ich bei Facebook, Instagramm und Pinterest als âkrebsfrohâ aktiv. Ăber meine Geschichte und viele Interessante Themen fĂŒr das âLeben nach dem Brustkrebsâ habe ich in meinem Ebook âMamma- Karzinom: Autobiographischer Ratgeber fĂŒr junge Mamas mit Brustkrebsâ geschrieben. Aktuell bei Amazon erhĂ€ltlich.Â
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
Ich bekam Ende 2016 die Diagnose Brustkrebs: hormonsensitiv auf Ăstrogene, HER2 positiv und glĂŒcklicherweise weder lokal- noch fernmetastasiert.
Als ich erkrankte war ich gerade 33 und hatte kurz zuvor mein erstes Kind entbunden. Meine Tante war vor einigen Jahren bereits mit 42 Jahren an Brustkrebs verstorben. Daher lag die Vermutung nahe, dass ich GentrÀgerin einer BRCA Mutation sein könnte.
Diese Vermutung bestĂ€tigte sich leider kurz nach der Diagnose. Ich trage die BRCA 2 Mutation in mir. Ich habe es von meiner Mama geerbt, meine Schwester ist zum GlĂŒck keine GentrĂ€gerin.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Ich denke der Moment der Diagnose wird allen Betroffenen ihr gesamtes Leben prÀsent sein.
Ich hatte damals kurz nach der Geburt meines ersten Kindes einen Knubbel beim Stillen gefunden. Der Kleine war keine zwei Wochen alt. Ich ging also zur FrauenĂ€rztin und nachdem auch eine Woche Abwarten keine VerĂ€nderung brachte, ĂŒberwies sie mich zum Spezialisten. Der machte mir zunĂ€chst Hoffnung, bevor er mir einige Tage spĂ€ter am Telefon dennoch die Hiobsbotschaft âKrebsâ ĂŒbermitteln musste.
Ich war in dem Moment alleine mit meinem Baby zu Hause.
Die Worte meines Arztes waren âEs ist bösartigâ. Ich fragte gefĂŒhlt 20 mal nach: âAlso ist es Krebs?â
Die GefĂŒhle, die sich in dem Moment mischen, sind schwer zu beschreiben: Fassungslosigkeit fĂŒhrt wohl zunĂ€chst die Liste an, gepaart mit Angst, UnglĂ€ubigkeit und wohl oder ĂŒbel auch der leisen Hoffnung, dass er sich geirrt haben muss.
Nach dem Telefonat saĂ ich da. Alleine mit meinem fast 4 Wochen alten Baby. Ich nahm ihn auf den Arm und weinte. Dieser Moment treibt mir heute noch â ĂŒber 4 Jahre spĂ€ter – TrĂ€nen in die Augen.
Ich rief meinen Mann und meine Eltern an, aber trotzdem war ich die nÀchsten 20 Minuten mit dieser Kenntnis allein.
Meine gröĂte Angst kann wohl jede Mutter verstehen: mein Kind nicht aufwachsen zu sehen. Die Angst, sterben zu mĂŒssen. Vielleicht sogar so frĂŒh, dass er sich nicht mehr an mich erinnern kann.
Dieser und die folgenden Tage waren dominiert von TrÀnen. Von Angst und Fassungslosigkeit.
Als aber die âgesamte Diagnoseâ nach einigen Tagen stand, ĂŒbernahm mein Kampfgeist das Ruder: âAufgeben ist keine Option und eine Komplettremission das Ziel, dass in jedem Fall erreicht wird. Ich bin jetzt krank, werde heilende Therapien bekommen und danach bin ich wieder vollkommen gesund!â
Das war mein Plan â und ich kann nicht sagen wie dankbar ich dafĂŒr bin, dass dieser Plan genauso aufging!
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Seit dem Tag meiner Diagnose wollte ich selbstbestimmt sein. Das heiĂt, ich habe mich im Internet und mit FachbĂŒchern umfassend ĂŒber meine Erkrankung und das gesamte Drumherum informiert.
Zum einen, um den Entscheidungen der Ărzte nicht passiv gegenĂŒberstehen zu mĂŒssen, zum anderen um mir selbst ein möglichst genaues Bild davon zu machen, was in und mit meinem Körper passiert.
So informiert konnte ich bei meinen unzĂ€hligen Terminen mit spezialisierten Ărzten gezielte Fragen stellen. Ărzte haben heutzutage leider immer weniger Zeit fĂŒr den einzelnen Patienten. Deshalb ist es sehr hilfreich, wenn man im GesprĂ€ch mit weiterfĂŒhrenden Fragen fundierte Antworten der Ărzte erzielen kann. Ich denke im Nachhinein, dass mich die viele Eigenrecherche zu meinen -fĂŒr mich durch die Bank richtigen- Entscheidungen navigieren konnte.
Insgesamt kam in der Zeit so ein ziemlicher Haufen an Informationen ĂŒber meine Erkrankung zusammen, die mir persönlich sehr geholfen haben, den Schicksalsschlag anzunehmen und den Brustkrebs zu verstehen.
Nachdem ich die Akuttherapie beendet hatte, ging fĂŒr mich die Recherche weiter: Ăber selbstbestimmte Möglichkeiten, den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen und im besten Fall einem Rezidiv vorzubeugen. Die Schulmedizin versorgt die Patientinnen heutzutage sehr umfassend, insbesondere im Bereich Brustkrebs.
Dennoch gibt es darĂŒber hinaus eine Vielzahl an Möglichkeiten, auf die Gesundheit (nicht nur) nach Brustkrebs positiv einzuwirken. Ich meine solche Dinge, wie eine gesunde ErnĂ€hrung und regelmĂ€Ăigen Sport, der nachweislich Schutz vor einem Rezidiv bieten kann.
Bis hin zum persönlichen Lebenswandel. Ich bin beispielsweise seit meiner Erkrankung Minimalistin, da mich das Weniger an Besitz auch im Kopf unglaublich befreit. Stressreduktion ist im Allgemeinen ein groĂes Thema im Nachgang zur Therapie. Oder auch die Zeit: wie kann ich mehr aus meiner Zeit machen?
All diese Recherchen und mein gesamter Lebenswandel geben mir jeden Tag aufâs Neue eine Sicherheit, dass der Krebs nicht zurĂŒckkommen wird. Und diese Ruhe nach der alles verĂ€ndernden Zeit der Diagnose ist meiner Meinung nach sehr erholsam.
Also, um es kurz zu machen: Ich möchte meine Erfahrungen und meine Erkenntnisse gerne mit Frauen teilen, die sich aktuell am Anfang dieser Reise befinden. Aber auch den Frauen Impulse liefern, wie es im âLeben nach dem Krebsâ weitergehen kann.
Ein ganz groĂes fĂŒr mich persönlich wirklich wichtiges Thema ist zudem der âKinderwunsch nach Brustkrebsâ. Das war fĂŒr mich von Anfang an ein sehr emotional besetztes Thema, da ich mir von Herzen ein weiteres Baby gewĂŒnscht habe. Die Ărzte hingegen rieten mir aufgrund des hormonpositiven Tumors eindringlich davon ab. Ich bin momentan im neunten Monat schwanger. Das Baby ist bestens entwickelt, die Schwangerschaft verlief ĂŒberaus unkompliziert und ich hole mir bei jedem Nachsorgetermin ein âalles OKâ ab. Mit dieser Erfahrung möchte ich anderen Frauen Mut machen.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Das Wichtigste hatte ich bereits bei der vorhergehenden Frage erwĂ€hnt: Informiere dich! So viel, so seriös und so umfassend wie es nur irgendwie geht. Tausche dich mit Betroffenen (nur denen mit einer positiven Einstellung!) und auch mit deinen FachĂ€rzten intensiv aus. Es ist dein Körper, der den Kampf kĂ€mpft und die anderen sind die Berater. Vertraue auf Ihre Expertise, verliere aber nicht dein BauchgefĂŒhl aus den Augen.
Ansonsten finde ich es insbesondere am Anfang unerlĂ€sslich, seinen Ărzten vollumfĂ€nglich vertrauen zu können. Wenn du dich nicht wirklich gut beraten und betreut fĂŒhlst, scheu dich nicht, den Arzt zu wechseln! Eine gute Arzt-Patienten- Beziehung ist insbesondere im Kampf gegen eine lebensbedrohliche Krankheit wie Brustkrebs unerlĂ€sslich. Du musst dich ernstgenommen fĂŒhlen.
SpĂ€ter, wenn die Akuttherapien ĂŒberstanden sind wird es meiner Meinung nach immer wichtiger, auf sich selbst zu hören: Was tut mir gut, was zerrt an meiner Kraft? Was ist mir wichtig in meinem Leben? Sterben werden wir alle irgendwann, das wird durch die Krebsdiagnose nochmal prĂ€senter. Also frage dich: wie möchte ich die Zeit fĂŒllen, die mir bleibt? Eine ĂŒberstandene Brustkrebserkrankung ist in meinen Augen eine zweite Chance. Nutze sie bewusst, um die Dinge in deinem Leben zu vermehren, die du liebst und die Dinge zu reduzieren, die sich nicht gut anfĂŒhlen. Dabei solltest du meiner Meinung nach auch gerne etwas âradikalerâ vorgehen. Denn dieses Leben lebst nur du! Ich rate jeder Betroffenen, den Mut aufzubringen, zu sich selbst zu finden.
Zu guter Letzt solltest du dich als ganze Person sehen, nicht nur als Krebspatientin oder -ĂŒberlebende. Rein onkologisch ist es in meinem Fall durchaus riskant und fahrlĂ€ssig, mit einer weiteren Schwangerschaft meinem Körper diese Unmenge an Ăstrogenen zuzufĂŒhren, auf die mein Tumor damals reagierte.
Aber das ist es, was ich meine: ich bin eben keine onkologische Zahl oder ein âKrebsfallâ, ich bin ein Mensch, eine Frau, eine Seele mit GefĂŒhlen und SehnsĂŒchten.
Meine gröĂte Sehnsucht galt einem weiteren Kind. Ist also der vernĂŒnftigere immer der bessere Weg? Diese Frage sollte sich jede (ehemalige) Krebspatientin stellen: Was ist MIR wirklich wichtig? Wie möchte ICH mein Leben auf Dauer leben? Dann kann die Erkrankung einen unbeschreiblichen Mehrwert in dein Leben bringen, den es vermutlich ohne die Diagnose so nicht gegeben hĂ€tte. Dann beginnt der Moment indem Frauen sagen: ich bin meinem Brustkrebs dankbar!
Und hier noch mal alle Links von Sandra im Ăberblick:
Liebe Sandra, ich danke dir, fĂŒr deine super ausfĂŒhrlichen Antworten und hoffe, dass all deine WĂŒnsche und TrĂ€ume in ErfĂŒllung gehen werden. Auch fĂŒr die bevorstehende Geburt wĂŒnsche ich dir alles Liebe und Gute und anschlieĂend eine wundervolle Kennenlernzeit.
Wie ihr lest, ist es immens wichtig, dass man sich stets gut informiert und genauso wichtig ist es, auf sich und seinen Körper zu achten. Sprecht also auch ihr ĂŒber Krebs đŠ und das bitte nicht nur, weil heute Weltkrebstag ist.
Krebshilfe.de
Habt ihr nun noch Fragen an Sandra, dann immer her damit. Gerne auch hier unter diesem Beitrag oder einfach direkt ĂŒber ihre InternetprĂ€senzen.
Endlich darf ich den erste Krebsi bei mir begrĂŒĂen und kann damit meinem diesjĂ€hrigen Anliegen ein StĂŒck weit vorantreiben. Ich begrĂŒĂe die liebe Annette, welche ich ĂŒber die WhatsApp-Gruppe von Cancer Unites kennengelernt habe. Ihr habe ich meine Frage zugesandt und hier lest ihr nun ihre Antworten darauf:
Wer bist du?
Hallo, zunÀchst einmal möchte ich Dir herzlich danken, dass ich mich hier mit meiner Geschichte vorstellen darf!
Ich bin Annette, 59 Jahre alt, Biologin, und lebe mit meiner Familie in Aachen, ganz in der NÀhe zum DreilÀndereck Niederlande, Belgien und Deutschland.
Wie heiĂt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?
Ich habe den Blog mit dem Namen https://knochenmarktransplantation-light.de/ , den ich im MĂ€rz 2020 gegrĂŒndet habe. Als Patientin nach einer solchen Transplantation habe ich schon lange den Wunsch gehabt, meine Erfahrungen bei dieser extremen Therapie an andere weiterzugeben.Â
Als im MÀrz 2020 der Corona-Lockdown uns alle lÀhmte, war der richtige Zeitpunkt gekommen.
Auf meinem Blog helfe ich anderen Menschen vor und nach einer Krebstherapie, insbesondere einer Knochenmarktransplantation, mit Tipps, Inspirationen und Mutmach-Geschichten.
Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?
In 2007 bekam ich die Diagnose Brustkrebs. Zu dieser Zeit waren meine Kinder 4 und 11 Jahre alt, und ich stand mitten im Leben. Beruflich hatte ich einen anstrengenden, spannenden Job in der Pharmaindustrie und privat meine Familie.
Drei Jahre spĂ€ter wurde eine geplante Knie-Operation wegen auffĂ€llig schlechter Blutwerte abgebrochen. Ich erhielt im MĂ€rz 2011 die Diagnose MDS (myelodysplastisches Syndrom), das ist eine spezielle Vor-Form einer LeukĂ€mie. Unbehandelt hĂ€tte ich wenig spĂ€ter eine LeukĂ€mie gehabt. Das war gefĂ€hrlich. Meine Ărzte rieten mir dringend zu einer Knochenmarktransplantation. Da ich GlĂŒck hatte, und einer meiner BrĂŒder zu 100 % als Spender in Frage kam, begab ich mich sehr schnell ins Krankenhaus und wurde im August 2011 transplantiert.
Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?
Die erste (Brustkrebs)Diagnose erhielt ich telefonisch â an dem Tag der 4. Geburtstagsfeier meiner kleinen Tochter. Es war so ungefĂ€hr eine Stunde bevor die kleinen GĂ€ste kommen sollten. Ich muss gestehen, dass ich das, was ich da gerade am Telefon gehört hatte, nicht glaubte. Wir feierten den Kindergeburtstag, mein Mann fuhr am nĂ€chsten Tag auf lĂ€ngere Dienstreise nach Asien, und ich ging erst ein paar Tage spĂ€ter zu einem Onkologen in die Klinik. Vier Wochen und viele Untersuchungen danach begriff ich, dass die Ărzte Recht hatten. Erst dann willigte ich in die Therapien ein (3 Operationen, 3 Monate Chemotherapie und 6 Wochen Bestrahlung).
Die Diagnose MDS hat mich schneller erschreckt. Ich hatte geglaubt, mich kann nun gesundheitlich nichts mehr aus der Bahn werfen. Grund fĂŒr die MDS war die SchĂ€digung meines Knochenmarkes. Sehr schnell war klar, dass die Ursache dafĂŒr die Chemotherapie gegen Brustkrebs war.
Als ich das begriff, beschloss ich zu kÀmpfen. Jetzt erst Recht. Den Brustkrebs hatte ich besiegt, und jetzt wollte ich so schnell wie möglich diese Knochenmarktransplantation hinter mich bringen, um alles, was mit Krankheit zu tun hatte, hinter mir zu lassen.
Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?
Die Zeit vor der Knochenmarktransplantation war eine sehr merkwĂŒrdige. Ich konnte mich nicht mehr konzentrieren, und ging nicht mehr arbeiten. Stattdessen versuchte ich, so viele Informationen wie möglich ĂŒber die Transplantation zu erhalten. Leider gab das Internet nicht die gewĂŒnschten, mutmachenden Informationen her. Sehr oft stieĂ ich auf Foren, wo erschreckende VerlĂ€ufe und Probleme behandelt wurden. Die medizinischen BroschĂŒren meiner Ărzte waren auch nicht zuversichtlich stimmend.
In dieser Zeit beschloss ich, dass diese LĂŒcke geschlossen werden muss. Es ist so wichtig, dass Du als Patient vor dieser drastischen, lebensbedrohlichen Therapie, gut informiert, und gleichzeitig zuversichtlich bist.
Mein Blog entstand zwar erst letztes Jahr, aber ich habe viel Zeit gebraucht, mit meinen EinschrĂ€nkungen nach der Transplantation zu leben. Erst jetzt, nach 8 Jahren, habe ich verstanden, was mit meinem Körper passiert ist. Und dass ich die zweite Krebsdiagnose mit der Knochenmarktransplantation ĂŒberwunden habe. Es war mein GlĂŒck. Und meine Zuversicht.
Dies möchte ich gerne in meinem Blog weitergeben. Und andern Menschen die Gelegenheit geben, Antworten auf ihre Fragen vor und nach der Krebstherapie zu finden.
Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?
Drei Dinge sind mir wichtig!
Das allererste: Es geht immer wieder bergauf! Auch in der Situation der Krebserkrankung.
Selbst ich, die zweimal tief in einem Tal gesteckt hat, habe psychische Strategien entwickelt, positiv nach vorne zu schauen. Und das Leben und meine Erfahrungen haben mir Recht gegeben â es geht irgendwann alles wieder besser. Sei es durch Ă€rztliche Hilfe, sei es durch die psychische Einstellung, sei es durch die eigenen SelbstheilungskrĂ€fte, die jeder Patient sicher hat- es gibt einen Weg zurĂŒck in Richtung NormalitĂ€t.
Das zweite ist:
Du brauchst als Patient sachliche, ehrliche, faktenbasierte Information. Es gibt kaum etwas Schlimmeres in einer Krankheitssituation, als mit Bildern und Berichten von Schwert-Erkrankten dergleichen Diagnose konfrontiert zu werden.
Erst, wenn Du die richtigen, nĂŒchternen, Zuversicht machenden Quellen fĂŒr Deine Fragen gefunden hast, kannst Du Dir Wissen aneignen. Und Wissen hilft gegen Angst, das ist meine Erfahrung.
Mein dritter Hinweis: Suche dir etwas, was Dir SpaĂ macht und Dir gut tut.
Die positive Kraft von gesunder Ablenkung kann jedem helfen, den schweren Alltag nach einer Krebsdiagnose oder Krebstherapie zu meistern. Ich habe damals ein neues Hobby gefunden (das Schreiben), und gleichzeitig viel Zeit mit meinem neuen Hund verbracht â das war wie Medizin fĂŒr meine Seele.
Diese drei GrĂŒnde sind unter anderem auch meine Antriebsfeder, meinen Blog zu schreiben. Wenn ich hiermit jemanden in einer Ă€hnlichen Situation helfen kann, hat meine Erkrankung auch schon seinen Sinn gehabt.
Vielen lieben Dank fĂŒr deine Antworten liebe Annette, deine Antworten waren super aufschlussreicher und informativ.
Vielleicht haben ja nun einige von euch noch weitere Fragen an Annette, dann gerne in die Kommentare damit. Auf jeden Fall hoffe wir, dass wir euch damit ein wenig die Scheu uns Erkrankten gegenĂŒber genommen zu haben. Wir sind eben auch nur Menschen, die ihren Weg gehen, egal wie schwer er sein mag.
Gemeinsam sind wir stark!
Hat jetzt ein anderer Krebsi Lust bekommen und wĂŒrde mir ebenfalls gerne dabei helfen, den Krebs ins Bewusstsein alles zu bekommen, dann meldet euch gerne per Mail (im Impressum) bei mir.
Bis dahin bleibt alle gesund đ.
Gerne eure Ela
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