Krebsi fragt Krebsi – mit Nella

Krebsi fragt Krebsi

Und endlich komme ich dazu euch das tolle Interview mit der lieben Nella Rausch von Zellenkarusell vorzustellen. Wie ihr ja wisst, ist es mein Herzensprojekt „Krebsi fragt Krebsi“ und dafĂŒr suche ich immer wieder andere Betroffene, die sich meinen Fragen stellen. Ja und in diesem Zuge, hat sich vor geraumer Zeit auch die liebe Nella meinen Fragen gestellt, aber schaut/lest selbst, was sie mir geantwortet hat.

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Interview mit Nella

Nella Rausch (Foto privat)

Wer bist du?

Ich heiße Nella Rausch (Nella ist mein Spitzname), bin Jahrgang 1966 und in Dortmund geboren. Nach meinem Jurastudium (Nebenfach: Sinologie) in Passau bin ich ĂŒber einige Umwege – auch beruflich – schließlich 1996 in Berlin gelandet. Dort habe ich meinen Ehemann kennengelernt, mit dem ich drei Kinder habe: einen „geschenkten“ Sohn (32 Jahre alt), eine Tochter (19 Jahre alt) und einen Sohn (15 Jahre alt). 

Mein berufliches Leben war bisher sehr abwechslungsreich. Ich habe unter anderem als Journalistin, Werbetexterin, PR-Consultant, Prokuristin und Projektleiterin im Messewesen gearbeitet. Der „rote Faden“ bei allen Stationen war immer das Wort. Ich liebe es zu schreiben, Geschichten zu erzĂ€hlen, Menschen mitzunehmen und unterhaltsam zu informieren.

Medizinische Themen sind mir seit frĂŒhester Kindheit vertraut, da ich aus einer großen Arztfamilie komme. Patienten, Diagnosen und Therapien waren fester Bestandteil der Mittagstischunterhaltung und bestimmten die GesprĂ€che auf wirklich jeder Familienfeier – stöhn. Manchmal wurde es mir echt zu viel. Unter dem sogenannten Weißkittelsyndrom leide ich daher nicht, leichter wurde es damit aber auch nicht unbedingt.

*Wow, du hast echt schon viel erlebt und gemacht, Respekt.

Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?

Mein Blog heißt Zellenkarussell: „Sie haben Krebs.“ – Zellenkarussell

Der dazu gehörige Podcast nennt sich „Nellas Neuaufnahme – Warum sich Patienten und Ärzte besser verstehen sollten.“ Hier der Link: Podcast: Nellas Neuaufnahme – Zellenkarussell
 
Ich bin auf Facebook gleich zwei Mal vertreten:
1. Mit meiner sogenannten Fanpage; (1) Nellas Zellenkarussell | Facebook
2. Mit meinem Profil: (1) Nellas Zellenkarussell | Facebook

Außerdem findest du mich auf Instagram: Nella | Mindset-Expertin (@zellenkarussell) ‱ Instagram-Fotos und -Videos

Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?

Die Diagnose Non-Hodgkin-Lymphom (also die Krebserkrankung des blutbildenden Systems) erhielt ich am 06.12.2015.

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?

Ich weiß noch genau, dass ich den Oberarzt, der mir offenbarte, dass wir es bei mir entweder mit einer LeukĂ€mie oder einem Non-Hodgkin-Lymphom zu tun hĂ€tten, gefragt habe, ob es sich da nicht um einen Irrtum handele. Er meine doch nicht wirklich mich, sondern die andere Patientin auf dem Flur. „Das ist doch sicher eine Verwechselung“, hörte ich mich damals sagen. Diese Nachricht war so irreal und so groß!

Gleichzeitig habe ich aber auch sofort gedacht: „Da komme ich wieder raus, ganz klar.“ Denn der 6. Dezember ist nicht nur Nikolaustag, sondern auch der Geburtstag meines Großvaters Nikolaus, der immer ein großes GlĂŒckskind war. Daher war ich eben auch absolut davon ĂŒberzeugt, dass alles gut werden wĂŒrde. Etwas naiv vielleicht, aber ich sollte Recht behalten. Der Weg dorthin war allerdings sehr viel schwerer als gedacht und von allen Ärztinnen und Ärzten eingeschĂ€tzt.

Warum hast du dich entschlossen, einen Blog zu starten bzw. offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?

Schon wĂ€hrend der Therapie und in der Reha war ich Anlaufstelle fĂŒr Fragen und Tipps. Viele hatten durch die Art, wie ich in der Visite Fragen stellte, den Eindruck, dass ich mich ganz gut schlage und mehr (verstĂ€ndliche) Antworten bekomme als sie selbst. Oft wurde ich gefragt, ob ich nicht die Visite der Bettnachbarin begleiten oder mit ihr die Formulare fĂŒr die Reha durchgehen kann. Die Sozialarbeiterin auf der Station hatte so viele PatientInnen zu betreuen, dass sie oft gar keine Zeit hatte.

Das musste ich dann aber irgendwann runterfahren, weil es mich zu viel Kraft gekostet hat, die ich ja auch fĂŒr mich brauchte. Eine aufmerksame Psychoonkologin wies mich einfĂŒhlsam zurecht und meinte: „Sie sind auch krank, vergessen Sie das nicht. Sie mĂŒssen sich auch um sich selbst kĂŒmmern.“ Wahre Worte. Trotzdem habe ich nie vergessen, wie hilflos und verloren viele PatientInnen im Klinikalltag und im gesamten Gesundheitssystem waren.

Ausschlaggebend war dann allerdings eine Begegnung in einer Boutique, die mir brutal vor Augen fĂŒhrte, welchen Vorurteilen, Stigmatisierungen wir KrebspatientInnen ausgesetzt sind. Die ganze Geschichte kannst du in meinem Blog nachlesen. Trotzdem hier ganz kurz: Nach dem sie mein Pflaster am SchlĂŒsselbein als Port-Pflaster erkannt hatte und gleich kombinierte, dass ich Krebspatientin bin, sagte sie: „Na, die Hannelore Elstner hat das schon richtig gemacht. Die hat niemanden belĂ€stigt mit ihrem Krebs.“

Ich habe den Laden mit der Bemerkung „Na dann werde ich Sie auch nicht weiter mit meinem Einkauf belĂ€stigen“ schleunigst verlassen. Die „Lady“ hat ziemlich blöd geschaut. Noch auf dem Weg nach Hause habe ich damals beschlossen, dass ich „laut“ werden möchte, sagen will, was geht und was nicht. Alles verpackt in gut recherchierte Informationen, die lockerleicht vermittelt werden. Es gibt in meinem Blog beispielsweise ganz bewusst keine Bilder von InfusionsstĂ€ndern, Spritzen und Krankenhausbetten und -fluren.

Respektvoller Umgang und gute Kommunikation waren mir immer schon sehr wichtig. Das wollte ich mit meinem „Zellenkarussell“ aufgreifen und gleich aufklĂ€ren, was es bedeutet eine Krebsdiagnose zu erhalten. Vor allem zu zeigen, wie wichtig es ist, einander zuzuhören.

Das fĂ€ngt bei den Ärztinnen und Ärzten, dem Pflegepersonal an, geht ĂŒber die Angehörigen, die Lieblingsmenschen, die Kollegen und Nachbarn und hört bei uns selbst auf. Denn auch wir mĂŒssen lernen, dass diese Erkrankung alle Menschen um uns rum erfasst – besonders die, die uns sehr nahestehen.

Krebs ist eben fĂŒr alle Neuland.

Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?

Oh, da gibt es so Vieles.
Ich versuche mich mal auf das aus meiner Sicht wichtigste zu beschrÀnken:

1. Akzeptiere die neue Situation, schaue nicht zurĂŒck. Informiere dich gut (evtl. eine Zweitmeinung einholen) und ĂŒberlege was du selbst tun kannst. Baue dir ein gutes Netzwerk auf. Trenne dich von denen, die, wie Guido Kretschmer von „Shopping Queen“ immer so schön sagt, „Nichts fĂŒr dich tun.“

2. Gib deine Persönlichkeit nicht an der Anmeldung ab. Die Ärzte sind nicht fĂŒr alles zustĂ€ndig. Nur bei dir laufen alle FĂ€den zusammen, nur du kennst deine gesamte Krankenakte.

3. Du bist mehr als deine Krankenakte! Vergiss das bitte nie. Du bist immer noch ein Mensch mit TrĂ€umen, WĂŒnschen, Ideen und Talenten.

4. Igel dich nicht ein, teile dich mit. Niemand kann in deinen Kopf schauen – auch die Ärzte nicht. Wenn du sagst, was du brauchst, wie es dir geht, wo du Schmerzen hast und was du nicht möchtest, können alle um dich herum besser mit dir umgehen. 

5. Nimm dir Auszeiten vom Krebs. Ich weiß, das hört sich komisch an, ist aber wirklich ein zentraler Punkt. Ich habe schnell festgestellt, dass es wichtig ist, „krebsfreie“ RĂ€ume und Zeiten zu schaffen. Tue du das bitte auch. Diese Krankheit ist so mĂ€chtig, sie darf nicht alles bestimmen.

Und schließlich: Gib dich niemals auf. Niemals.
Der Glaube an dich setzt unglaublich viel Energie frei, die auch deinen Therapieverlauf gĂŒnstig beeinflussen kann. Gute Gedanken schenken dir mehr LebensqualitĂ€t.

Mehr Tipps und Gedanken, gerade wenn deine Diagnose noch ziemlich frisch ist, habe ich in meinem Ratgeber „Warum sagt einem das denn niemand? – Was Krebspatienten alles wissen sollten.“ zusammengestellt. Hier ist der Link zum Inhalt und den Rezensionen: Du brauchst – Meinen „Erste-Hilfe“-Ratgeber – Zellenkarussell


Außerdem gibt es ein Workbook gegen die Angst fĂŒr dich. Der Titel lautet: „Angst lass nach!“ Ich habe es mit einer Psychologin entwickelt, die mir bei der Auswahl der Techniken beratend zur Seite stand. Du erhĂ€ltst das kostenlose Exemplar, wenn du dich zu meinem Newsletter „Post von Nella“ anmeldest. Den Link dazu findest du hier: „Post von Nella“ – darauf kannst du dich verlassen – Zellenkarussell.



Ich wĂŒnsche die alles, alles Gute und pass gut auf dich auf.

Deine Nella

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Vielen lieben Dank liebe Nella, fĂŒr die Beantwortung meiner Fragen, du hast uns einen wirklich tollen Einblick geboten. Ich hoffe, dass ihr das Interview mit Nella auch so aufschlussreiche fandet wie ich. Ja und wenn ihr noch weitere Fragen an Nella habt, dann stellt diese doch gerne unter diesem Beitrag.

Mit diesem Interview endet fĂŒr 2021 die Fragerunde, aber 2022 geht es natĂŒrlich damit weiter. Denn man kann nie genau ĂŒber den miesen Beifahrer berichten. Wie heißt es so schön „sprich ĂŒber Krebs, nur so nimmst du die Angst aus ihm“. Ein wenig Ă€ndern möchte ich dennoch das Erscheinen der BeitrĂ€ge, so wird es im kommenden Jahr pro Monat einen Krebsi geben, der sich meinen Fragen stellt. Denn ich möchte keinen meiner Leser ĂŒberfordern. 

Wenn sich nun ein Betroffener angesprochen fĂŒhlt, dann melde dich doch einfach per Mail (im Impressum) unter „Krebsi fragt Krebsi“ bei mir.

Ansonsten wĂŒnsche ich allen 


Gebt acht auf euch und bleibt gesund.

GrĂŒĂŸle Ela 

Neuer Monat, neue Dinge im Anmarsch und Pinktober

Pinktober

Wieder ein neuer Monat und ich lege allen Frauen nahe, ihre BrĂŒste abzutasten. Macht es fĂŒr eure Gesundheit.

Nicht nur ein neuer Monat hat begonnen, sondern auch noch der Monat, in dem es um ᗷᖇᑌᔕTKᖇᗎᗷᔕ geht. Verschließt bitte eure Augen nicht davor. Sagt nicht einfach „mich betrifft es ja doch nicht, ich bin ja gesund“. So dachte ich auch lange und trotzdem war dieser miese Beifahrer dann doch der Meinung, er mĂŒsse bei mir andocken. 

Ja und dann erzĂ€hl ich euch minimal etwas. Es wird sich beruflich was bei mir tun, doch bevor ich dazu mehr erzĂ€hle, muss noch einiges geklĂ€rt werden. Es wird also spannend beim BlĂŒmchen.

Lasst es euch dennoch gut gehen und gebt acht auf euch.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Krebsi fragt Krebsi – mit Denise

Krebsi fragt Krebsi

Es geht mal wieder weiter mit meinem Herzensprojekt und dieses durfte ich meine frage der Lieben Denise senden. Lest mal, was sie mir geantwortet hat.

Wer bist du? 

Ich bin Denise, bin (noch) 26 Jahre alt und grade erst nach Rheinland-Pfalz gezogen. UrsprĂŒnglich komme ich aus der Stadt die es nicht gibt – Bielefeld.

Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?

Mich findet man auf Instagram unter @krankheiten_in_jungen_Jahren, wieso Krankheiten und nicht Krebs? Weil ich auch ĂŒber meine psychischen Erkrankungen schreibe.

Denise (Foto © Privat)

Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?

Ich habe SchilddrĂŒsenkrebs mit Metastasen in den Lymphknoten, meine Diagnose bekam ich im Mai 2020. Es war ein reiner Zufallsbefund. 

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?

Ich glaube der erste Gedankengang lautete: „Na toll, Krebs. Danke Schicksal, was soll ich denn noch alles bewĂ€ltigen“

Danach musste ich erstmal mit meiner Mama reden, weil ich das nicht so richtig verarbeiten konnte. 

Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?

Ich denke es ist wichtig und richtig ĂŒber Krebs offen zu reden – soweit man das kann. Aus meiner Sicht und Erfahrung kann ich sagen, dass grade junge Menschen viel zu wenig aufgeklĂ€rt sind. Auch nicht unbedingt zum Arzt gehen und sich regelmĂ€ĂŸig checken lassen. Grade weil mein Krebs doch eher seltener ist, fand ich es wichtig darĂŒber zu reden. Zu erzĂ€hlen, dass es anders behandelt wird – ohne Chemo. Trotzdem drauf aufmerksam zu machen, dass es eben auch Krebs ist. NatĂŒrlich ist es auch fĂŒr mich eine Art BewĂ€ltigungsstrategie und eine tolle Möglichkeit um mit anderen in Kontakt zu treten. 

Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben? 

Speziell den SchilddrĂŒsenkrebspatienten möchte ich mit geben, dass sie auf ihr BauchgefĂŒhl hören bei der Medikamenteneinstellung. Unser Körper weiß schon recht gut was gut ist und was nicht. Die Ärzte gehen da manchmal sehr strikt nach Lehrbuch vor. Außerdem nicht den Kopf hĂ€ngen lassen, wenn die Einstellung doch lĂ€nger dauert als gesagt wurde. 

Und allen Neuerkrankten möchte ich den Rat geben ruhig Hilfe von außen (Reha, Familie, Freunde) anzunehmen. Auch wenn es schwerfĂ€llt, aber einfach mal was abzugeben und sich Zeit fĂŒr sich zu gönnen, darf man. 

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Vielen lieben Dank fĂŒr deine Antworten liebe Denise und euch, meine LieblingstrĂ€umer, sage ich ebenfalls danke, dass ihr diesen Beitrag gelesen habt. Besucht die liebe Denise doch einfach mal auf ihrem Instagram-Blog oder stellt ihr doch hier einfach eure Fragen.

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Ihr seid ebenfalls an Krebs erkrankt und ihr redet darĂŒber? Ihr wĂŒrdet mich gerne bei meinem Projekt unterstĂŒtzen? Denn schickt mir doch einfach eine Mail (im Impressum) unter „Krebsi fragt Krebsi“ zu.

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Denkt daran, nur wer drĂŒber spricht, kann anderen die Scheu vor diesem miesen Beifahrer „Krebs“ nehmen.

Bleibt gesund und bis demnÀchst.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Vorsorge – GĂŒrtelrose-Impfung

Brustkrebsschleife

Vor gut vier Wochen war ich zur reinen Routineuntersuchung bei meiner HausĂ€rztin. In dem Zuge hat sich auch gleich meinen Impfstatus gecheckt und meine Covid19-Impfungen in ihrem Computer eingetragen (ich bekam sie ja ĂŒber meinen Arbeitgeber und nicht bei ihr). Dabei sagte ihr das Programm, dass bei mir die GĂŒrtelrose-Impfung empfohlen wird, da ich ja durch meine Krebserkrankung und des Bronchialasthmas prĂ€destiniert wĂ€re. Eigentlich wird diese Impfung erst ab 60 Jahren empfohlen, doch durch meine Vorerkrankungen bin ich nun deutlich frĂŒher dran. Ich bekam also von ihr ein Rezept fĂŒr die Anfrage der KostenĂŒbernahme unserer KK. Ja und was soll ich sagen, ich musste gerade mal kurze 1 1/2 Monate auf Antwort und BestĂ€tigung der Übernahme, warten. *ironieon echt schnell waren die *inronieoff đŸ€ŁđŸ€ŁđŸ€Ł.

Wer nun sagt, aber du bist doch noch keine 60 Jahre alt 
 meine HausĂ€rztin hat mir, aufgrund meiner Vorerkrankungen, dringend dazu geraten. Das mag bei jedem, in Ă€hnlicher Situation, anders sein. Sprecht am Besten mit eurem Arzt darĂŒber.

Heute nun haben ich das Impfstoff-Rezept abgeholt und zur Apotheke gebracht, dort wurde mir zugesagt, dass das Medikament morgen frĂŒh in der Praxis ist. Ich also nochmals zum Hausarzt und Termin vereinbart. Am Donnerstag bekomme ich damit meine erste Dosies und Ende September dann die Zweite.

Damit wieder eine weitere Impfung, fehlt dann nur noch die Grippeschutz, doch die verimpft meine HausĂ€rztin erst ab November in diesem Jahr wurde mir gesagt. Naja, nicht schlimm, wichtiger wĂ€re, wann die Auffrischung bezĂŒglich Covid19 folgt, da meine Impfung ja im Januar 2021 abgeschlossen war.

Nun seid ihr wieder auf dem neuesten Stand der Dinge. Bleibt gesund, achtet auf euch.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Krebsi fragt Krebsi – mit Angelika

Krebsi fragt Krebsi


Mein Herzensprojekt geht in die nĂ€chste Runde. Dieses Mal konnte ich die Autorin Angelika Wagener, bekannt als Autorin vieler BastelbĂŒcher und Bastelqueen im Teleshopping, fĂŒr ein Interview gewinnen. 

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Das Interview:

Wer bist du?

Angelika Wagener
Angelika Wagner

Ich heiße Angelika Wagener, bin aktuell 72 Jahre alt, verheiratet und habe 2 erwachsene Kinder. Ich lebe in Dortmund als Rentnerin. Bekannt wurde ich durch meine BastelbĂŒcher und meine eigenen Produkte, die ich noch bis vor zwei Jahren im Teleshopping verkauft habe.

Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?

Es gibt eine Facebookseite unter meinem Namen ( https://www.facebook.com/angelika.geveler.3/) und eine FB Gruppe zu meinem Buch. Die Gruppe heißt „Krebs, Nein Danke!“ (https://www.facebook.com/groups/200145018569764).


Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?

2006 wurde bei mir ein G3 Brustkrebs mit Metastasen in den Lympfknoten an der linken Seite diagnostiziert.

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?

Ich hatte Angst zu sterben, da die Ärzte mir keine gute Prognose abgegeben haben. Ich war am Boden zerstört, weil ich nie gedacht hĂ€tte, dass es mich auch mal treffen könnte.

Man fragt sich „warum ich?“ und sucht nach Fehlern, die man gemacht haben könnte, die den Krebs ausgelöst haben. Von einem Tag auf den anderen gerĂ€t Dein ganzes Leben ins Wanken. Nichts scheint mehr so, wie vorher.

Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?

Ich möchte betroffene Frauen davor bewahren, die gleichen Fehler zu machen, wie ich. Es ist mir ein großes Anliegen, den Frauen die Angst zu nehmen. In erster Linie aber möchte ich dazu ermutigen auch andere Wege, als nur die schulmedizinische Sicht, in ErwĂ€gung zu ziehen. ich möchte aufzeigen, wie wohltuend es sein kann, selbst ein StĂŒck die Verantwortung fĂŒr die Genesung und die Zeit danach zu ĂŒbernehmen. Darum habe ich 14 Jahre nach der Erkrankung angefangen mein Buch zu schreiben.

Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?

Versucht nicht in blinde Panik zu verfallen und laßt Euch vor allen Dingen nicht zu irgendeiner Behandlung drĂ€ngen. Informiert Euch zuerst ĂŒber sĂ€mtliche Behandlungsmethoden und ihre Erfolge. Dann erst entscheidet Euch fĂŒr den Weg, der sich fĂŒr Euch am besten anfĂŒhlt. Euer Krebs ist nicht an einem Tag gewachsen………Ihr könnt Euch ruhig ein wenig Zeit lassen, die ideale Behandlung fĂŒr Euch herauszufinden.

Was Ihr allerdings sofort in Angriff nehmen solltet, sind die Bedingungen zu Ă€ndern, die den Krebs haben wachsen lassen. Fleischlose ErnĂ€hrung ohne Zucker und leere Kohlenhydrate. Keine Industrienahrung. Keine ZusĂ€tze, die Euer Immunsystem noch mehr schwĂ€chen. Ihr werdet fĂŒr die Behandlungen ein starkes Immunsystem brauchen. Sucht Euch Hilfe in der Familie, bei Freunden oder bei einem Naturmediziner.

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Vielen lieben Dank liebe Angelika, dass du meine Fragen so ehrlich beantwortet hast.

Kleine Info:

Wer von meinen Lesern, meinen Blog aufmerksam verfolgt, der hat mitbekommen, dass ich gerade erst das Buch der Autorin vorgestellt habe. Vielleicht mögt ihr euch ja meine Rezension dazu nochmals durchlesen.

Ja und wer noch Fragen an Angelika hat, der darf diese gerne in den Kommentaren stellen, ich leite diese weiter.

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Du bist auch ein betroffener Krebsi und hÀttest Lust mir meine Fragen zu beantworten? Dann melde dich doch einfach per Mail, zu finden im Impressum, bei mir.

Bis dahin, bleibt alle gesund und gebt acht auf euch.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

„Krebs Nein Danke!: Mentale StĂ€rke und wilde KrĂ€uter – meine Mitstreiter“ von Angelika Wagener

Rezension Button

Inhalt: Angelika Wagener, bekannt als Autorin vieler BastelbĂŒcher und Bastelqueen im Teleshopping war auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere. Beruflich und privat schwebte sie auf Wolken. Aus diesem heiteren Himmel traf sie die Krebsdiagnose wie ein Hammerschlag. War es das jetzt? War mit 57 Jahren alles vorbei? UnzĂ€hligen an Krebs erkrankten Menschen gehen die gleichen Gedanken durch den Kopf. Nach der ersten Schockstarre beschloss die Autorin den Kampf gegen den Krebs aufzunehmen. Sie ĂŒberließ die BekĂ€mpfung dieser heimtĂŒckischen Krankheit nicht nur ihren behandelnden Ärzten, sondern suchte nach Wegen, die schulmedizinischen Behandlungen zu unterstĂŒtzen. Lesen Sie, wie und ob es ihr gelang und was Angelika Wagener aus dieser Erkrankung fĂŒr ihr weiteres glĂŒckliches Leben gelehrt hat. Nehmen Sie teil an ihren Erfahrungen und prĂŒfen Sie, ob ihre RatschlĂ€ge auch fĂŒr Sie umsetzbar sind. Mit viel FingerspitzengefĂŒhl, praktischen Tipps und einem großen Schuss Humor geschrieben; versucht dieser autobiographische Ratgeber vielen betroffenen Menschen und deren Angehörigen Kraft und Mut zu geben.

Mein Fazit: Das vorliegende Buch bekam ich als Taschenbuch direkt von der Autorin Angelika Wagener zur VerfĂŒgung gestellt. Meine Rezension ist davon nicht beeinflusst.

Zum Cover 
 schlicht und, mit dem Abbild der Autorin selbst, schön gestaltet.

Klick zum Buch

Zur Geschichte bzw zum Buch 
 die Autorin Angelika Wagener nimmt uns hier mit zu ihrer Reise, von der Diagnose Brustkrebs zur Genesung. Dies macht sie sehr anschaulich und bietet gleichzeitig einige Dinge, die ihr geholfen haben. Ich war sehr angetan, wie anschaulich sie ihren Krankheitsverlauf mit ihrem Leser teilt. Wer sich darauf einlassen möchte, dem kann ich dieses Buch empfehlen.

Daten zum Buch

gelesene Version: Taschenbuch

Seitenzahl: 112 Seiten

Verlag: Tribus Verlag

Meine Bewertung:

4 BĂŒcher
4 BĂŒcher

Hier noch einige Informationen zur Autorin Angelika Wagener:

FB-Account von Angelika Wagener

Wer nun das Buch auch gerne lesen möchte, der findet es unter anderem beim großen A. Viel Spaß beim Lesen und bis zum nĂ€chsten Buch.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Nachsorge Up Datet

Brustkrebsschleife

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Ich hatte gestern wieder meinen jĂ€hrlichen Nachsorgetermin in der Strahlenklinik. 

Es ist alles in Ordnung. 

Die Ärztin, die bei mir die Nachsorge gemacht hat, hat mir einige Dinge gerade gerĂŒckt und dennoch wird sie sich nun mit meinem Radiologen, bei dem ich zur Mammographie bin, besprechen. Denn ich habe noch immer Schmerzen in der operierten Brust. Sie hat diese abgetastet und auch gemeint, dass sie die VerhĂ€rtungen spĂŒre. Jedoch soll ich mir deshalb keine Gedanken machen. Sie wird mit meinem Radiologen sehen, ob ich zusĂ€tzlich zur Mammographie noch eine Sonographie bekommen solle. Dies wĂŒrde sie in ihrem Schreiben an meine GynĂ€kologin dann empfehlen. Ich denke, und hoffe, jedoch, wenn die beiden dies beschließen, dass man mich dann anruft, denn mein nĂ€chster GynĂ€kologentermin ist erst im August. 

Dennoch bin ich soweit beruhigt und gehe auch nicht davon aus, dass irgendwas gravierendes ist. Ich muss einfach mehr Geduld haben und dann sind auch die Schmerzen in und um die Brust irgendwann weg.

Und damit seit auch ihr wieder auf dem neuesten Stand in Sachen Krebs bei mir.

GrĂŒĂŸle eure Ela

Krebsi fragt Krebsi – mit Anett

Krebsi fragt Krebsi

Mein Herzensprojekt geht in die nĂ€chste Runde. Auch diesen Krebsi habe ich im Social Media kennengelernt und konnte sie, die liebe Anett, ziemlich schnell fĂŒr das Interview gewinnen. Doch lest selbst einmal, was sie zu sagen hat.

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Interview mit Anett

Wer bist du? Mein Name ist Anett, ich bin 44 Jahre alt, gelernte Arzthelferin und Mutter eines 18 jÀhrigen Sohnes. Ich lebe zusammen mit meinem Partner im schönen Westsachsen.

Anett BrĂŒnnig

Seit meiner Diagnose bin ich zu Hause, arbeite inzwischen stundenweise auf Honorarbasis als virtuelle Assistentin und psychoonkologische Beraterin und kÀmpfe seit 2019 um eine Erwerbsminderungsrente, weil ich auf dem regulÀren Arbeitsmarkt nicht mehr eingesetzt werden kann.

Aktuell mache ich einen Onlinekurs zum Meditationsleiter.

Ich gÀrtner gerne, gehe wandern und hab mich mutig zum Pilgern gegen Krebs angemeldet.

Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite? Mein Blog heißt „Horst muss sterben* – Leben mit und nach Brustkrebs“

Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose? Ich bekam im Juni 2018 die Diagnose invasives Mammakarzinom – Brustkrebs, schnell wachsend und schon ĂŒber 2cm groß.

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung? Als erstes hab ich mir allen Ernstes Sorgen um unseren geplanten Schwedenurlaub gemacht. Ich weiß nicht wie oft ich das wĂ€hrend dem GesprĂ€ch den Arzt im Brustzentrum gefragt habe. Wir lachen da noch heute drĂŒber und ich hab natĂŒrlich dem Arzt ne Postkarte aus Schweden geschrieben.

Dann hatte ich neben Watte eigentlich erst mal die anderen im Kopf.

Wie bring ich das meinem Sohn bei?

Wie werden es meine Eltern verkraften?

Wie lang fall ich jetzt in der Praxis aus?

Ich könnte ja stundenweise arbeiten.

Und morgen sind wir ja zum Geburtstag eingeladen, na klasse.

Die Frau mit der Brustkrebs Diagnose war nicht ich! Ich bin die Arzthelferin, die jetzt alles organisiert.

Aber eins ploppte sofort als BauchgefĂŒhl auf – dann muss die Brust eben ab!

Das dieses GefĂŒhl richtig war, wussten wir dann 1 Jahr spĂ€ter.

Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Bloggen war mir nicht unbekannt und warum dann nicht ĂŒber Brustkrebs, ĂŒber meinen Brustkrebs?

Am Anfang hatte das auch mehr Tagebuch Charakter,  im Laufe der Zeit wurde es informativ,  aufklĂ€ren und Mut machen.

Und was möchtest du damit erreichen? Einerseits ist es meine Art das Ganze zu verarbeiten. Andererseits wußte ich durch meine Arbeit als Arzthelferin, das Krebs ein Tabuthema ist und mit Klischees behaftet. Das wollte ich Ă€ndern und ich wollte auch meinem direktem Umfeld die Angst nehmen und mir auch, wenn ich ganz ehrlich bin.

Jetzt drei Jahre nach der Diagnosestellung möchte ich aufklĂ€ren, Tips geben, Mut machen und der Welt da draußen zeigen was es bedeutet mit dieser Diagnose,  der Behandlung und ihren Folgen zu leben.

Foto privat

Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben? Verliert nicht den Mut! Ihr dĂŒrft traurig,  wĂŒtend, frustriert,  enttĂ€uscht oder was auch immer sein, aber verliert nicht den Mut!

Kommuniziert offen! Sprecht oder schreibt darĂŒber, auch ĂŒber eure Ängste oder das ihr gerade nicht weiter wisst. Euren Familien und Freunden geht es genauso und nur all zu of trauen die sich nicht zu fragen.

Bittet um Hilfe, sucht euch Hilfe und lernt Hilfe anzunehmen!

Ich weiß, das ist nicht einfach. Ich war und bin ein Macher und musste das auch lernen.

Es kommt der Punkt da braucht ihr Hilfe und ich habe oft bemerkt, das es Familie und Freunden gut tut, kleine Aufgaben ĂŒbernehmen zu können. EinkĂ€ufe,  Fahrten zum Arzt, im Haushalt helfen, kochen,  spazieren gehen und so vieles mehr.

Auch Selbsthilfegruppen kann ich da wirklich empfehlen und nicht zu vergessen Fachleute wie psychoonkologische Berater und Psychoonkologen.

DAS LEBEN GEHT WEITER UND ES IST TROTZDEM ODER GERADE DESWEGEN SCHÖN!!!

Ihr werdet nicht alle Tage glatzköpfig und sterbenskrank mit Übelkeit in der Ecke liegen!

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Vielen lieben Dank fĂŒr deine ehrlichen und wundervollen Antworten liebe Anett.

Wer von meinen Lesern nun gerne mehr wissen möchte von Anett, dann kommentiert einfach unter diesem Beitrag. Anett und ich wĂŒrden uns sehr darĂŒber freuen. Und denkt daran, auch wenn wir Krebs haben, wir beißen niemanden, der uns was fragt.

GEBT ACHT AUF EUCH!!!

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Krebsi fragt Krebsi – mit Antje

Krebsi fragt Krebsi

Es geht mal wieder mit meinem Herzensanliegen „Krebsi fragt Krebsi“ weiter und dieses Mal durfte ich eine fĂŒr mich sehr wichtige Person interviewen. Die sĂŒĂŸe Antje. Ganz am Anfang meier Diagnose, was sie die Person, die mich aufgefangen hat. Ich konnte, und kann noch, stets mit all meinen Fragen und Sorgen bezĂŒglich meiner Erkrankung kommen und dafĂŒr bin ich ihr unendlich dankbar. Doch lest einfach selbst einmal, was Antje mir geantwortet hat.

Wer bist du?

Eines vorweg
Michaela hat gesagt ich darf so viel erzÀhlen wie ich will J 
ob das gut ist, wird man sehen


Also, ich bin Antje
ich komme aus Bremen und geh mittlerweile auf die 50 zu
ich kann sie quasi schon am Horizont erahnen und ein bisschen erkennen


Foto © Antje C.

Ich bin Stationspflegeleitung auf einer gynĂ€kologischen Station und in meiner Freizeit bin ich vielseitig unterwegs
zum Beispiel  blogge ich ĂŒber mein Leben, Musik und BĂŒcher


ĂŒber das Schreiben habe ich gelernt meine Gedanken in die Welt zu lassen
sie mir von der Seele zu nehmen


Ich zeichne sehr gerne – habe vor 2 Jahren fĂŒr mich dabei Sketchnote entdeckt
seit dem sketchnote ich fast jeden Tag irgendetwas aus meinem Alltag oder aus einem Buch, das ich gerade lese oder Musik, die ich höre und die mich berĂŒhrt


Ich lese fĂŒr mein Leben gern
am liebsten abends im Dunkeln
so entstand dann auch mein Blog „www.LesenimDunkeln.de“


Titelbild von Antjes Blog #fack.ju.krebs

Mit meinem Mann, meinem Sohn und meinem Vater habe ich seit letztem Jahr eine Parzelle – auch darĂŒber gibt es viel zu berichten
da teilen mein Mann und ich uns den Blog „www.punk-gemuese.de“


Ich geh gern wandern und auf Konzerte – wenn Corona es wieder zulĂ€sst
am liebsten verbringe ich meine freie Zeit aber mit meinem Mann – meinem Seelenmenschen
meinem Komplizen
besten Freund
Liebhaber
Ehemann
Vater meines Sohnes
und da ist dann schon fast egal was wir machen
manchmal einfach nur schweigen
manchmal bis spĂ€t in die Nacht reden – ĂŒber Gott und die Welt
manchmal Geschichten zusammen spinnen die nie jemand außer uns hören wird


Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?

Der Blog mit dem alles begann und ich mein altes Leben hinter mir ließ, heißt, wie sollte es anders sein, FACKJUKREBS

Hier geht es um meine Erkrankung und Therapie
um meine GefĂŒhle
um Gedanken, die die Erkrankung mit sich brachte und immer noch bringt


begonnen hat das damals auf einer Facebookseite mit dem Namen „Therapie-Tagebuch“


genau das war es nÀmlich
mein Tagebuch
meine Gedanken
irgendwann reichte mir das nicht mehr aus und mein Mann musste mir einen Blog basteln


wer Lust hat kann mich dort gern besuchen, auch wenn es mittlerweile ruhiger geworden ist, freu ich mich immer ĂŒber neue Leute


www.fackjukrebs.de

oder

www.facebook.com/tagebuchac

Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?

Ich habe Brustkrebs
Hormonrezeptor positiv


Heißt mein Krebs wurde gefĂŒttert von den Östrogenen meines Körpers


Meine Diagnose bekam ich Anfang April 2015 – genauer gesagt am 10.04.2015


Festgestellt hatte ich meinen Knoten allerdings schon am 04.04. – Ostersamstag
einfach so nach dem duschen
beim eincremen


hĂ€? was war‘n das?
noch mal drĂŒber gegangen
Blutleere im Kopf
scheiße
die Brust sieht auch anders aus


Das kann nicht sein
was mach ich denn jetzt?

Krebs ist kein Notfall (bekam auch ich von einer Ärztin zuhören) – das kann man aber auch nur von sich geben, wenn man auf der anderen Seite des Tisches sitzt
ich fĂŒhlte mich definitiv wie ein Notfall
ich hatte das GefĂŒhl, das hier ein Angriff auf mein Leben gestartet wird
und keiner kann mir helfen
ich muss noch drei Tage warten, bis mir ein Arzt weiterhelfen kann


Collage © Antje C.

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?

Meine ersten Gedanken weiss ich noch sehr genau
die Zeit bis ich aber meinen Befund bekam, war ein stÀtiges auf und ab


der Ultraschall gar nicht so schlimm


die Mammographie komplett ohne Befund
hĂ€tte es nicht diesen Tastbefund gegeben, wĂ€ren die Bilder als unauffĂ€llig durchgegangen…

als ich meine Stanze bekam, sagte die Ärzte „bleib mal ganz ruhig
das Material sieht erstmal okay aus
das kennen wir auch anders“…

fĂŒr mich war zu diesem Zeitpunkt aber schon klar, was das alles bedeutet
ich bin Krankenschwester, in der GynĂ€kologie


einen Monat vorher hatte ich gerade meine PrĂŒfung in der Weiterbildung „Breast Nurse – Fachkrankenschwester fĂŒr Brusterkrankungen“ abgelegt
mein Thema war „die Brustselbstuntersuchung“


tja hat geklappt wĂŒrde ich sagen
der getastete Befund hatte eine GrĂ¶ĂŸe von 7 mm


aber ich schweife ab


man muss wissen, ich habe mich damals in die HĂ€nde meiner Ärzte begeben und auch behandeln lassen
mit denen ich auch sonst zusammen arbeite
somit war ich mit diesen Leuten auch auf DU
sie sind in gewisser Weise mein Zuhause
und genau das hat mir auch gut getan
kein anonymer Fall zu sein


da mein Mann damals gerade einen neuen Job angefangen hatte, wollte ich nicht das er mich zu den Untersuchungen begleitet
dafĂŒr war eine meiner besten Freundinnen an meiner Seite


als wir an diesem Freitag in die Ambulanz kamen um das Ergebnis der Stanze zu erfahren, war das sehr interessant
zumindest im Nachblick
es war gefĂŒhlt viel leiser
keiner vom Personal war zu sehen


dann kam die Ärztin und nahm uns mit
in ihrer Hand hielt sie eine stationĂ€re Akte
mein Gedanke? „oh sie hat sich schon mal gleich die Akte vom nĂ€chsten Patienten mitgenommen“
dann sitzt sie uns gegenĂŒber und sagt als erstes „es tut mir so leid“


ich höre den Satz und schaue einfach stumpf an ihr vorbei aus dem Fenster
meine Freundin greift meine Hand
da draußen vor dem Fenster steht ein Chirurg und raucht
mein Gedanke? „warum seh ich den eigentlich immer nur rauchen?“ 

und dann? Als hĂ€tte es einen Knall gegeben, hatte ich ganz plötzlich das GefĂŒhl „ich sitze im falschen Zug
das hier ist nicht mein Zug
ich muss hier raus
ganz schnell“
ich bin an diesem Tag in ein tiefes schwarzes Loch gefallen
allein hĂ€tte ich da niemals wieder raus gefunden
und ich bin froh das viele Menschen ganz spontan da waren und fĂŒr mich Hoffnung hatten, die ich selbst nicht aufbringen konnte…

heute weiß ich, es war alles richtig damals
es war mein Zug
und es war auch mein Koffer, der neben mir stand
manchmal hilft mir jemand ein bisschen beim tragen
aber es wird immer mein Koffer bleiben
und auch mein Zug


bis ich an diesen Punkt kommen konnte, verging aber sehr viel Zeit
viele TrÀnen flossen
viele Lach- und Sorgenfalten wurden gebildet


Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?

Mit meiner Diagnose hatte ich erst das GefĂŒhl allein zu sein
niemanden zur Last fallen zu wollen
mich verkriechen und schweigen
aber das ist Blödsinn
diese Erkrankung befĂ€llt nicht nur dich
sie befĂ€llt dein ganzes Umfeld
deinen Freundeskreis
deine Familie
deinen Partner
deine Kinder
die Arbeit
Bekannte
einfach alle die mit dir zu tun haben
meine eine Freundin sagt immer „so ein bisschen habe auch ich Krebs gehabt“
und jeder hĂ€ngt mit seinen eigenen Gedanken herum
keiner mag seine Ängste klar Ă€ußern
sind sie doch sehr verschieden
mein Mann hatte Angst das ich sterbe
er hat sich vor allem auch Gedanken darĂŒber gemacht wie er mit unserem Sohn allein klar kommen wird
ob es finanziell alles klappt
ich hatte Angst meinen Mann und meinen Sohn verlassen zu mĂŒssen
“vergessen zu werden“
ich wollt den beiden doch noch so lange auf den Geist gehen


Der Blog war erst nur mein Ventil
das was ich nicht aussprechen konnte, konnte ich aber schreiben
und wenn ich Freunde traf, dann wollte ich nicht immer beantworten wie es mir auf Grund der Krebserkrankung geht – ich wollte darauf nicht reduziert werden
ich wollte ĂŒber das Leben redenâ€ŠĂŒber die schönen Dinge
also bekamen sie alle den Link zu meinem Blog und die Aufforderung doch einfach dort zu lesen, wenn sie wissen wollten wie es gerade mit der Therapie aussieht
das hat gut funktioniert


Leute die mich besuchten, erzĂ€hlten mir einfach aus ihrem Leben
sehr selten hatte der Krebs eine große Rolle darin gespielt
nach und nach fanden aber auch andere Brustkrebserkrankte ihren Weg auf meinen Blog
sie sprachen mir Mut zu
holten sich selbst aber auch eine Portion Mut bei mir ab
es wurde ein Nehmen und Geben daraus…und das tat gut und tut es noch heute
und, ich war definitiv nicht allein
ich lernte ĂŒber den Blog mich immer wieder auf das Positive zu konzentrieren
im Netz findet man leider halt oftmals nur negatives
Menschen denen es nicht gut geht, die aber auch kein Licht sehen wollen
die du mit positiven Worten nicht erreichen kannst
davon wollte ich mich distanzieren
die taten mir einfach nicht gut
alles Doofe hat auch immer etwas positives
nicht immer sofort erkennbar
aber trotzdem da
und das galt es fĂŒr mich zu entdecken
es gibt von mir mehr lachende als weinende Fotos aus dieser Zeit
mein Sohn hat immer Bilder gemalt mit lĂ€chelnden Gesichtern
immer mich zwischen ihn und seinem Vater
das hat mir gezeigt, wie auch er mich mit seinen 6 Jahren wahr nimmt – lĂ€chelnd, aber Schutz und Halt suchend


Zeichnung © Sohn von Antje C.

Um auf die Ausgangsfrage zurĂŒck zu kommen – mein Blog soll anderen Menschen Mut machen
sie nicht die Hoffnung verlieren lassen
Brustkrebs zĂ€hlt zu dem chronischen Erkrankungen
egal wie gut oder schlecht deine Prognose ist
es wird dich dein restliches Leben begleiten
manchmal nur still und leise
manchmal in Form von Angst
oder auch von Schmerzen


Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?

Such die Menschen die dir gut tun
meide die anderen
 vertraue auf dich und deine GefĂŒhle – du weißt am besten was gut fĂŒr dich ist
und wenn die Angst kommt, dann versuch sie zuzulassen
schick sie dann aber auch weiter
das ist nicht einfach
das weiß ich selber
ich hatte einen schönen Spruch den ich mir auch heute noch in Erinnerung rufe, wenn die Angst mal wieder ĂŒbermĂ€chtig wird

„Wenn wir uns stĂ€ndig Sorgen machen, fallen wir einzig und allein unseren Fantasien zum Opfer und sind unfĂ€hig zu handeln, weil es eben Fantasien und nicht Tatsachen sind, die uns bedrohen.“

Seit damals ist nichts mehr wie es wahr
ich habe 5 Jahre gebraucht um die Worte einer Psychologin zu verstehen, die von einer „Posttraumatischen Belastungsstörung“ sprach
aber, in meinem heutigen Leben 2.0 wĂ€re nichts wie es ist, wenn es damals nicht gewesen wĂ€re wie es war
mein Leben ist schön
ich liebe es
und ich lebe es mit all meinen Sinnen
und all seinen Facetten


~~~

Liebe Antje, vielen lieben Dank fĂŒr deine ausfĂŒhrlichen Antworten und den Einblick in deiner Krebserkrankung und wie du damit umgehst. Auch Danke ich dir persönlich vielmals, dass du stets ein offenes Ohr fĂŒr mich hast. Bleib wie du bist, ich hab dich lieb.

~~~

Ich hoffe, dass ihr anderen das Interview interessant und informativ fandet. Ist vielleicht ein weiterer Krebsi hier gelandet und hÀtte Lust sich meinen Fragen zu stellen? Dann schreibt mich einfach per Mail (im Impressum) an.

Bleibt alle gesund bzw werdet es schnell wieder.

GrĂŒĂŸle eure Ela 

Krebsi fragt Krebsi – mit Astrid

Krebsi fragt Krebsi

Es ist wieder soweit und ich konnte wieder einen Krebsi gewinnen, der mir bei meinem Herzensprojekt hilft. Ich möchte ja damit erreichen, dass niemand mehr angst vor dem Thema Krebs hat und auch uns Krebsis darauf anspricht.

Dieses Mal konnte ich wieder eine meiner lieben Autorinnen gewinnen und zwar die liebe Astrid Hannemann. Eines ihrer BĂŒcher (Link) habe ich vor einigen Jahren hier vorgestellt, ja und als ich die Diagnose bekam, war auch sie eine der ersten, die mir ihre Hilfe im Umgang damit anbot und heute nun ist sie auch bei meinem Projekt dabei.

Ich habe ihr, wie den anderen bisher auch schon, meine Fragen stellen dĂŒrfen und nun lest einfach mal, was sie zu erzĂ€hlen hat.

Wer bist du?

Fotos © Astrid Hannemann

Ich bin Astrid, im August 1960 geboren, somit unverwĂŒstliche 60 Lenze alt und seit letzten Herbst im Vorruhestand. Was ich ausgiebig genieße.

Wie heißt dein Blog/Homepage/Social Media-Seite?

Einen Blog oder Homepage habe ich bisher nicht, nur eine Facebook-Gruppe, die sich aber mit meinen Romanen beschÀftigt und nichts mit Krankheiten zu tun hat..

Welchen Krebs hast du und wann bekamst du deine Diagnose?

Im September 2012 wĂ€hrend einer Vorsorge Untersuchung wurde  bei mir  ein Knoten in der Brust festgestellt, worauf hin meine Ärztin mich zu einer Biopsie schickte.

Das Ergebnis war dann leider positiv. Zu meinem GlĂŒck ist aber nach der Behandlung bisher nichts Neues aufgetreten.

Was waren deine ersten Gedanken nach der Diagnosestellung?

Nach der Diagnose hab ich erstmal gar nicht groß drĂŒber nachgedacht. Okay, ich hab Krebs. Haben tausende andere auch. Und jetzt werden einige lachen und die anderen den Kopf schĂŒtteln:

Ich bin als erstes zum Chinesen und hab mir ein ausgiebiges Mittagessen im Restaurant gegönnt. Dann bin ich zu Schwester und Schwager (meine Schwester arbeitet in einem medizinischen Beruf und konnte das fachchinesisch fĂŒr alle besser deuten). Ich glaube, alle Verwandten waren betroffener als ich selbst. Nachdem es sich rum gesprochen hatte, kamen Kommentare wie: „Ach du Arme! Wie schrecklich, was machst du denn jetzt? Ich wĂŒrde nur in der Ecke sitzen und heulen. Und Chemo, dann fallen dir doch alle Haare aus! Ausgerechnet du!“

Also, das war nun mein geringstes Problem. Haare wachsen auch wieder. Rum heulen hat mich noch nie vorwÀrts gebracht. Und warum ich NICHT? So besonders bin ich nicht, dass ich von allen Krankheiten verschont bleiben sollte. Augen zu und durch! Was keine Miete zahlt fliegt raus.

NatĂŒrlich war die Chemo eine ziemliche Plagerei. So viele Krebs Varianten es gibt, so viele Chemos gibt es auch. Trotz Mitteln gegen die Übelkeit war mir stĂ€ndig schlecht. Alles hat nach Seife geschmeckt, ich war schlapp wie ein alter Hering. Ich bin 10 Schritte mit dem Hund raus und habe mich danach gefĂŒhlt als hĂ€tte ich einen Berg bestiegen. Und von der Bestrahlung danach hatte ich einen fetten Sonnenbrand unter dem Arm. Aber nie bin ich auf den Gedanken gekommen, die Krankheit ĂŒber mich herrschen zu lassen!

Beim Frisör hab ich rigoros die Haare militĂ€risch kurz abrasieren lassen – zu dem Zeitpunkt konnte ich die schon bĂŒndelweise vom Kopf nehmen – und mir zwei PerĂŒcken ĂŒber die Krankenkasse ausgesucht. Meine Frisörin hat geheult. WĂ€re es nicht Winter gewesen, ich wĂ€re ohne PerĂŒcke gegangen. Auf Fragen habe ich wahrheitsgemĂ€ĂŸ geantwortet aber ich wollte nie bemitleidet werden.

Ganz wichtig ist positive UnterstĂŒtzung der Familie. Ich hab ne tolle Schwester und Schwager, liebe Freunde und eine tolle Gemeinde um mich herum. Die mich oft besucht haben, fĂŒr mich eingekauft, mal was geputzt wenn ich nicht konnte. Und ich war immer ganz sicher der Tod ist nicht das Ende von Allem, nur eine TĂŒr. Es geht danach weiter. Wenn es mich derart treffen wĂŒrde dann ist das eben so.

Nach so einer Erkrankung sieht man aber die Welt doch aus einem anderen Blickwinkel. Hat ein besseres Auge und mehr SensibilitĂ€t fĂŒr kranke Menschen. Man geht immer mit einem mulmigen GefĂŒhl zur Kontrolle. Und ist sehr erleichtert wenn alles gut ist.

Warum hast du dich entschlossen, einen Blog/HP zu starten bzw offen darĂŒber zu reden? Und was möchtest du damit erreichen?

-/-

Was möchtest du Neuerkrankten gerne mit auf ihren Weg geben?

Zum guten Schluss:

Gebt euch selbst nicht auf! Denkt positiv! UnterstĂŒtzt eure natĂŒrlichen SelbstheilungskrĂ€fte. Ich wĂŒrde heute keine Chemo mehr machen lassen ( die richtet zu viel Schaden an) sondern neben einer Bestrahlung mehr auf die Natur vertrauen.

Lasst die Krankheit nicht euer Leben bestimmen! Das ist nicht immer einfach aber machbar. Sprecht offen darĂŒber und versteckt euch nicht. Auch das hilft.

Und: Wer mag, darf sich gerne bei Gelegenheit mal mit mir unterhalten.

Ich arbeite derzeit am neuen Roman und freue mich schon auf die Veröffentlichung. Und ich gedenke noch viele Weitere zu schreiben!

In diesem Sinne!

Bleibt stark und gesund.

Eure Astrid

~~~

Liebe Astrid, vielen lieben Dank fĂŒr deine wundervollen Antworten und deinen Einblick in deine Krankengeschichte.

Wenn nun ein weiterer Krebsi Lust hat sich meinen Fragen zu stellen, so schreibt mich einfach per Mail (im Impressum) an.

Meinen Lesern möchte ich mit auf den Weg geben, geht offen mit dem Thema um und sprecht die Betroffenen ruhig an, wenn es nicht gewollt ist, dann werden sie es schon sagen. Im allgemeinen, wollen wir ganz normal behandelt werden und nicht mit Samthandschuhen.

In diesem Sinne, bleibt gesund und achtet auf euch und euren Körper.

GrĂŒĂŸle eure Ela